Ubisch, von, Gerta 

Geburtsdatum/-ort: 03.10.1882; Metz
Sterbedatum/-ort: 31.03.1965;  Heidelberg
Beruf/Funktion:
  • Pflanzengenetikerin, erste Professorin in Baden
Kurzbiografie: 1904 Studium der Physik an der Universität Heidelberg;
1911 Promotion zum Dr. phil. nat. an der Universität Berlin und Aufnahme des Studiums der Biologie
1912-1913 Assistentin an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin-Potsdam
1914 Assistentin am Kaiser-Wilhelm-Institut für Biologie in Münster
1915 Assistentin am Kaiser-Wilhelm-Institut für Biologie in Berlin
1919-1920 Assistentin am Institut für Vererbungsforschung an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin-Potsdam
1921-1933 Assistentin am Botanischen Institut der Universität Heidelberg
1923 Habilitation mit einer Arbeit über pflanzliche Vererbungslehre an der Universität Heidelberg
1929 Ernennung zur außerordentlicher Professorin an der Universität Heidelberg
1933 Entzug der venia legendi aus rassistischen Gründen
1934 Exil, zunächst Holland (dort 1934-1935 wissenschaftliche Arbeiten an der Universität Utrecht), unterbrochen von einem längeren Aufenthalt in der Schweiz
1935 Brasilienaufenthalt (1935-1946 Abteilungs-Leiterin am Butantan-Institut für Vererbungslehre São Paulo)
1946 Norwegen
1952 Rückkehr nach Deutschland (Heidelberg), jahrelanger Kampf um Pension und Entschädigung
Weitere Angaben zur Person: Religion: evangelisch
Verheiratet: ledig
Eltern: Edgar (1848-nach 1922), Berufsoffizier, Direktor des Zeughauses und der Ruhmeshalle Berlin
Anna, geb. Goldschmidt (* ca. 1917)
Geschwister: Magda
Lise (* 1880), in den 1920er Jahren zeitweise Sekretärin an der Odenwaldschule Paul Geheebs in Oberhambach
jüngerer Bruder Leopold (1886-1965), Professor für Entwicklungsphysiologie
Kinder: keine
GND-ID: GND/119367793

Biografie: In: Baden-Württembergische Biographien 3 (2002), 423-425
Quellen: Gerta von Ubisch. Lebenserinnerungen. UB Heidelberg, Handschriftenabteilung (Heid. Hs. 4029). – UA Heidelberg, Personalakte von Ubisch
Werke: Schwingungszahl und Dämpfung im leuchtenden und nichtleuchtenden Na-Dampfe, 1911; Beeinflussung durch Heterostyliemerkmale von Oxalis stricta durch Ustilago Oxalidis, 1935
Nachweis: Bildnachweise: UA Heidelberg, Personalakte von Ubisch

Literatur: Jürgen Schmude, Frauen im akademischen Lehramt an der Universität Heidelberg. Eine Untersuchung über weibliche Habilitierte und Professorinnen, in: Ruperto Carola 41 (1989), 22-32; Ute Deichmann, Biologen unter Hitler – Vertreibung, Karrieren, Forschung, 1992, 303-309; Meike Baader, Gerta von Ubisch (1882-1965). Das uneingelöste Versprechen auf Gleichberechtigung, in: Birgit Knorr/Rosemarie Wehling, (Hg.), Frauen im deutschen Südwesten, 1993, 256-263; dies., „Wissenschaft als Beruf" in den Naturwissenschaften. Gerta von Ubisch (1882-1965) – die erste habilitierte und dennoch weithin unbekannte Frau an der Universität Heidelberg, in: Hubert Treiber/Karol Sauerland, (Hg.), Heidelberg im Schnittpunkt intellektueller Kreise. Zur Topographie der „geistigen Geselligkeit“ eines „Weltdorfes“: 1850-1950, 1995, 445-461
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