Arnold, Fritz 

Geburtsdatum/-ort: 14.11.1883;  Konstanz
Sterbedatum/-ort: 17.06.1950;  Konstanz
Beruf/Funktion:
  • Oberbürgermeister
Kurzbiografie: 1902 Abitur an der Oberrealschule Konstanz; Studium des Ingenieurfachs, Examen als Diplom-Ingenieur
1914-1918 Kriegsdienst als Offizier bei bayerischen Pionieren
1919-1933 2. Bürgermeister und Leiter der „Technischen Werke Konstanz“
1933-1940 Inhaber eines Ingenieur-Bureaus
1940-1945 Kriegsdienst als Pionier-Offizier
1946 Oberbürgermeister der Stadt Konstanz
1946-1948 2. Bürgermeister
1948-1950 1. Bürgermeister
Weitere Angaben zur Person: Religion: altk.
Verheiratet: 1911 Emilie, geb. Weishaar
Kinder: 4
GND-ID: GND/11939846X

Biografie: Helmut Maurer (Autor)
Aus: Badische Biographien NF 1 (1982), 19-20

Als Vertreter der SPD zum zweiten Bürgermeister der Stadt Konstanz gewählt, hat Arnold schon bald gezeigt, welche Fähigkeiten er in dem ihm übertragenen technischen Ressort zu entwickeln verstand.
Die ihm unterstehenden Stadtwerke und die ihm gleichfalls unterstellten Verkehrsbetriebe erfuhren unter seiner Amtsführung einen mustergültigen Ausbau. Das städtische Gaswerk ließ er durch die Errichtung eines 10000 cbm fassenden Teleskop-Gasbehälters im Jahre 1924 und durch den Bau eines Kammerofens im Jahre 1929 nicht nur für die Stadt selbst, sondern darüber hinaus – über die Grenzen hinweg – auch für die schweizerischen Untersee-Gemeinden bis hinab nach Stein am Rhein zu einer bedeutsamen Institution der EnergieVersorgung werden. Hinzu kam etwa zur gleichen Zeit der Bau des – mit einer Jugendherberge gekoppelten – imposanten Wasserturmes in Konstanz-Allmannsdorf, dessen Errichtung die Konstanzer Wasserversorgung endgültig sicherte.
Hatten alle diese Maßnahmen Arnold den Ruf eines hervorragenden Fachmannes auf dem Gebiet der Gas-, Wasser- und Stromversorgung sowie der Wärmewirtschaft eingetragen, so begründeten zwei andere weitausgreifende Unternehmungen seinen Ruf als weitsichtiger Verkehrsplaner.
Als im Jahre 1924 zum erstenmale das Projekt einer Fähreverbindung zwischen Konstanz und Meersburg erörtert wurde, machte Arnold sich diesen Plan sogleich zu eigen und erreichte es, daß im Herbst 1928 das erste Fährschiff „Konstanz“ den fahrplanmäßigen Verkehr aufnehmen konnte und daß diesem ersten Schiff bereits 1930 ein zweites Fährschiff zur Seite gestellt wurde.
Parallel zu dieser Planung ging der Auf- und Ausbau eines städtischen Omnibusnetzes, das gleichfalls nicht an den Gemarkungsgrenzen der Stadt haltmachte, sondern von der Stadtmitte einerseits über die Grenze hinweg bis Kreuzungen und andererseits bis zur Insel Mainau reichte und den „roten Arnold“, wie die rotbemalten Busse bald im Volksmund benannt wurden, rasch populär werden ließ. Mitten aus diesem intensiven Wirken wurde Arnold 1933 durch die zwangsweise Entlassung, die einen Mann seiner politischen Überzeugung notwendigerweise treffen mußte, herausgerissen.
Die schwierigen Jahre nach dem zweiten Weltkrieg haben Arnold zu ähnlich spektakulären Erfolgen verständlicherweise nicht mehr gelangen lassen. Immerhin hat er in den vier Jahren, die ihm noch zum Nutzen seiner Vaterstadt zu wirken vergönnt waren, Wesentliches für den weiteren Ausbau des Gaswerkes und – durch den Bau eines Wasserhochbehälters auf der Friedrichshöhe – für die Sanierung der städtischen Wasserversorgung zu leisten vermocht.
Nachweis: Bildnachweise: „Das geschah in Konstanz 1945-1966“ (1967), 67 u. 139

Literatur: Nachruf im „Südkurier“ Nr. 73 vom 20. 6. 1950 (= „Konstanzer Anzeiger“), 5.
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