Haller, Alfred 

Geburtsdatum/-ort: 15.05.1921;  Waldkirch
Sterbedatum/-ort: 23.07.1957; Airolo/Tessin (Schweiz), Unfalltod
Beruf/Funktion:
  • Maler
Kurzbiografie: 1936-1940 Gewerbeschule Basel
1940-1941 Kunstakademie Stuttgart bei Prof. Scheidler
1941-1945 Kriegsdienst
Weitere Angaben zur Person: Religion: ev.
Verheiratet: 1944 Gerta, geb. Krumbein, Graphikerin
Eltern: Vater: Albert Haller, Offsetdrucker
Mutter: Mathilde, geb. Bebber
Kinder: 2 Töchter
GND-ID: GND/121668541

Biografie: Berthold Hänel (Autor)
Aus: Badische Biographien NF 1 (1982), 151-152

Haller lebte nach dem zweiten Weltkrieg bis zu seinem Tod als freischaffender Maler und Graphiker in Lörrach. Die Ausbildungszeit in Basel und Stuttgart fiel in das Regime des Dritten Reiches, und anschließend mußte er als Soldat am Krieg teilnehmen, in dem die Begegnung mit dem Tod für den Maler ein zentrales Schlüsselerlebnis geworden ist. In diesen Erfahrungen neben einem intensiven Nachholbedarf nach dem Krieg in der Wiederentdeckung der Kunst und Kultur des 20. Jahrhunderts gründete der starke Wille des jungen Künstlers sich auszudrücken. Haller waren in seinem kurzen Leben, in das noch die Jahre geistiger Unfreiheit während des Dritten Reiches wie die Schrecken des Krieges fielen, im Grunde nur elf Jahre zu einer kontinuierlichen künstlerischen Arbeit gegeben. Wenn man außerdem bedenkt, daß dem Maler die Gebrauchsgraphik noch als Existenzgrundlage zu dienen hatte, so kann das reichhaltige künstlerische Erbe, das er hinterlassen hat, nur mit Respekt erfüllen. Dieser Respekt versagt sich auch nicht beim Rückblick auf seine überzeugende künstlerische Leistung als einer von Engagement erfüllten Aussage in und zu seiner Zeit. Man meint noch heute etwas vom Vibrieren in dem Luftzug zu verspüren, der durch die nach dem Krieg zur Welt hin geöffnete Tür von den vielschichtigen Strömungen der modernen Kunst von überallher hereinwehte, um eine lange Zeit entbehrte Erkenntnis der Meister wie zum Beispiel des Expressionismus, des Kubismus oder der abstrakten Kunst zu vermitteln. Dieses heute kaum mehr vorstellbare Erleben sollte nicht außer acht bleiben bei der Betrachtung von Hallers Bildern. Man sieht, wie intensiv gerade dieser Künstler jene Anregungen aufnahm, sie zu verwandeln suchte in der Auseinandersetzung um den Impetus zum eigenen künstlerischen Ausdruck, und das jähe Abbrechen in dieser Entwicklung durch den frühen Tod wird ganz besonders schmerzhaft deutlich. Einen breiten Raum nehmen die Landschaften ein, für die anfangs in der Palette die dunklen Töne den Vorzug haben. Geschlossenheit der Komposition wie Unmittelbarkeit in Form und Farbe werden dem Inhalt der dem industriellen Bereich entnommenen Sujets ebenso gerecht wie in der Gestaltung von konturenstarken figürlichen Szenen.
Nachweis: Bildnachweise: Frau Gerta Haller, Lörrach

Literatur: Peter Staechelin, Alfred Haller, in: „Unser Lörrach“, Bd. 8, 1977, S. 23 ff.
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