Württemberg-Carlsruhe, Wilhelm Eugen (IV.), Herzog 

Geburtsdatum/-ort: 20.08.1846; Bückeburg
Sterbedatum/-ort: 27.01.1877;  Düsseldorf; begr. in der Schlosskirche Stuttgart
Weitere Angaben zur Person: Verheiratet: 8.5.1874 Wera Konstantinowna, geb. Großfürstin von Russland
Eltern: Vater: Herzog Eugen (III.) Erdmann von Württemberg (25.12.1820-8.1.1875)
Mutter: Mathilde, geb. Prinzessin von Schaumburg-Lippe (11.9.1818-14.8.1891)
Geschwister: Wilhelmine Eugenia (11.7.1844-24.4.1892)
Pauline (11.4.1854-23.4.1914)
Kinder: 3; Karl Eugen (1875-1875), Elsa (1.3.1876-27.3.1936), Olga (1.3.1876-21.10.1932)
GND-ID: GND/1013423763

Biografie: Hans-Martin Maurer (Autor)
Aus: Lexikon Haus Württemberg, S. 373

Wilhelm Eugen wuchs in Carlsruhe in Schlesien auf und wurde 1862 dort konfirmiert. Er ging zum Studium an die Universität Tübingen und trat in den württembergischen Militärdienst ein. 1866 wurde er Leutnant im 3. Reiterregiment und nahm im Krieg gegen Preußen am Gefecht bei Gochsheim teil. Von September 1866 bis Juli 1870 ließ er sich zur Fortsetzung seiner Studien beurlauben und hielt sich zeitweise in Paris auf. Von Juli 1868 bis Januar 1869 unternahm er zusammen mit seinem Onkel Wilhelm Herzog von Württemberg eine Reise in die Vereinigten Staaten von Amerika. Während des deutsch-französischen Krieges von 1870/71 war er als Oberleutnant an den Gefechten bei Mezières, Chevilly, Mont Mesly und Villiers beteiligt. 1871 Rittmeister geworden, wurde er 1872 zum 1. Ulanenregiment (König Karl) Nr. 19 versetzt, 1874 wurde er Major und 1876 Stabsoffizier. Am 8. Mai 1874 heiratete Wilhelm Eugen die Großfürstin Wera von Rußland, die am Hof in Stuttgart wohnende Nichte der Königin Olga. Der 1875 geborene Sohn Karl Eugen starb nach wenigen Monaten. 1876 wurden die Zwillingstöchter Elsa und Olga geboren.
Im Dezember 1876 wurde Wilhelm Eugen als Eskadronchef zum 2. Westfälischen Husarenregiment Nr. 11 in Düsseldorf abkommandiert. Dort starb er an einer „jäh aufgetretenen und rasch verlaufenen Krankheit“ im Alter von 30 Jahren und 5 Monaten. Bei der Trauerfeier bezeichnete ihn der Geistliche als „wahrhaft liebenswürdigen Prinz, der mit seiner ungezwungenen Leutseligkeit, mit seinem ebenso freundlichen als gewandten Wort sich allwärts die Herzen zu gewinnen, manch gemeinnützigem Werke zu dienen, manch festlichen Tag zu verherrlichen wußte“. Zum Zeitpunkt seines Todes war er nach Prinz Wilhelm, dem späteren König, der nächste in der Thronfolge.
Quellen: HStA Stuttgart, Bestände G 325, M 430.
Wilhelm Eugen von Württemberg, Sechs Monate in Amerika, Oppeln 1869.
Nachweis: Das Haus Württemberg: ein biographisches Lexikon / hrsg. von Sönke Lorenz ... In Zusammenarbeit mit Christoph Eberlein ... und dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Stuttgart; Berlin; Köln 1997
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