Württemberg, Agnes, Gräfin 

Andere Namensformen:
  • geb. von Schlesien-Liegnitz
Geburtsdatum/-ort: nach 1242
Sterbedatum/-ort: 13.03.1265;  begr. in der Stiftskirche Beutelsbach, vermutlich 1321 Überführung in die Stiftskirche Stuttgart
Weitere Angaben zur Person: Verheiratet: nach 1259 Graf Ulrich I. der Stifter (mit dem Daumen) von Württemberg
Eltern: Vater: Herzog Bolesław II. von Schlesien-Liegnitz
Mutter: Hedwig, geb. Gräfin von Anhalt
Kinder: 2; Irmengard (vermutlich vor dem Frühjahr 1264-vermutlich vor 1278), Eberhard I. der Erlauchte (1265-1325)
GND-ID: GND/101838829X

Biografie: Edward Potkowski (Autor)
Aus: Lexikon Haus Württemberg, S. 23

Agnes stammte aus dem Geschlecht der Piasten, den Gründern des polnischen Staates. Im 13. und 14. Jahrhundert war deren dynastisches Selbstbewußtsein sehr stark ausgeprägt. Sie wurden meist „polnische Fürsten“ (principes Poloniae, duces Poloniae) genannt, und so wird auch Agnes auf der Inschrift am Grabmal in der Stuttgarter Stiftskirche als Tochter des Herzogs von Polen (filia ducis Poloniae) bezeichnet.
Agnes war die älteste Tochter des schlesisch-liegnitzischen Fürsten Boleslaw II. Sie kam zwischen 1242 und 1250 zur Welt. Ihre Großmutter war Anna, die Tochter des tschechischen Königs Ottokar II. Premysl, und ihre Urgroßmutter war die heilige Hedwig. Nach 1259 heiratete Agnes den württembergischen Grafen Ulrich I.. Sie gebar ihm den Sohn Eberhard I. den Erlauchten, starb aber wahrscheinlich während dessen Geburt am 12. März 1265.
Die schlesischen Fürsten nutzten eine rege Heiratspolitik, um ihre politischen Ziele zu erreichen. Die Gründe der Ehe von Agnes mit Graf Ulrich I. von Württemberg sind jedoch unbekannt. Auf der Inschrift an der Doppeltumba von Agnes und Ulrich in der Stuttgarter Stiftskirche wird sie zuerst genannt, was wahrscheinlich mit ihrem hohem Geburtsstand zu erklären ist.
Nachweis: Das Haus Württemberg: ein biographisches Lexikon / hrsg. von Sönke Lorenz ... In Zusammenarbeit mit Christoph Eberlein ... und dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Stuttgart; Berlin; Köln 1997

Literatur: Genealogia sancti Hedwigis, in: Monumenta Poloniae historica Tom. IV, Lwów 1884, S. 647f.
Chronica Polonorum Tom. III, Lwow 1878, S. 656.
Chronica principum Poloniae Tom. III, Lwow 1878, S. 496.
Harald Drös/Gerhard Fritz/Dieter Reichert, Die Inschriften des Rems-Murr-Kreises, Wiesbaden 1994, Nr.4, S. 4–6.
Wlodzimierz Dworzaczek, Genealogia, Warszawa 1959, Tafel 5.
Kazimierz Jasinski, Rodowód Piastów slaskich, Bd. I: Piastowie wroclawscy i legnicko-brzescy, Wroclaw 1973, S. 136–139.
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