Württemberg-Carlsruhe, Wera Konstantinowna, Herzogin 

Andere Namensformen:
  • geb. Großfürstin von Russland
Geburtsdatum/-ort: 16.02.1854; St. Petersburg (Russland)
Sterbedatum/-ort: 11.04.1912;  Stuttgart; begr. in der Schlosskirche Stuttgart
Weitere Angaben zur Person: Religion: russisch-orthodox, evangelisch
Verheiratet: 8.5.1874 Herzog Wilhelm Eugen (IV.) von Württemberg
Eltern: Vater: Großfürst Konstantin von Russland
Mutter: Alexandra, geb. Prinzessin von Sachsen-Altenburg
Kinder: 3; Karl Eugen (1875-1875) Elsa (1.3.1876-27.3.1936), Olga (1.3.1876-21.10.1932)
GND-ID: GND/111005248

Biografie: Hans-Martin Maurer (Autor)
Aus: Lexikon Haus Württemberg, S. 374

Die kinderlose Königin Olga ließ ihre neunjährige Nichte Wera im Jahre 1863 aus St. Petersburg an den Hof nach Stuttgart kommen und erzog sie wie eine eigene Tochter. Am 8. Mai 1874 heiratete Wera unter Anwesenheit Zar Alexanders II. den Herzog Wilhelm Eugen von Württemberg. Der 1875 geborene Sohn Karl Eugen starb nach wenigen Monaten, am 1. März 1876 wurden die Zwillinge Elsar und Olga geboren. Nach ihrer Heirat wohnte Wera in der Akademie beim Schloß und nach dem Tod der Königin Olga in der von ihr geerbten Villa Berg. Wera, die als leutselig und gesprächsfreudig galt, engagierte sich für soziale und kulturelle Einrichtungen. Unter ihrem Protektorat standen etwa 30 Verbände und Anstalten, die sie regelmäßig finanziell unterstützte und denen sie testamentarisch hohe Vermächtnisse aussetzte, ganz besonders den Frauenzufluchtsstätten (Weraheimen), dem Wohltätigkeitsverein, der Olgaheilanstalt in Stuttgart, der Nikolauspflege für Blinde in Stuttgart, der Anstalt Mariaberg (Kreis Reutlingen), dem Ulanenregiment ihres verstorbenen Mannes und einem russischen Regiment. Sie beteiligte sich an der Gründung, dem Bau und der Einrichtung der russisch-orthodoxen Nikolauskirche in Stuttgart (1895). 1909 trat Wera in die evangelische Landeskirche über, und kurz vor ihrem Tod stiftete sie auf dem Gelände der Villa Berg die evangelische Heilandskirche.
Wera schrieb auch Gedichte. Bekannt wurde ihr großes Gedicht „Die Württemberger vor Paris“ aus dem Jahr 1900 über die Schlachten bei Villiers, Mont Mesly und Champigny, an denen ihr Ehemann teilgenommen hatte.
Quellen: HStA Stuttgart, Bestände G 326, J 320.
Nachweis: Das Haus Württemberg: ein biographisches Lexikon / hrsg. von Sönke Lorenz ... In Zusammenarbeit mit Christoph Eberlein ... und dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Stuttgart; Berlin; Köln 1997

Literatur: Walter Weber, Herzogin Wera. In: Hie gut Württemberg 14 (1963), S. 22.
Württ. Kriegerzeitung Nr. 48, XXIV. Jg. (2.12.1900), Beilage.
Suche
Durchschnitt (0 Stimmen)