Württemberg, Irmengard, Markgräfin 

Andere Namensformen:
  • geb. von Württemberg
Geburtsdatum/-ort: vermutlich vor dem Frühjahr 1264
Sterbedatum/-ort: vermutlich vor 1278
Weitere Angaben zur Person: Verheiratet: Hesso von Baden
Eltern: Vater: Graf Ulrich I. der Stifter (mit dem Daumen) von Württemberg (-25.2.1265)
Mutter: Agnes, geb. Herzogin von Schlesien-Liegnitz (nach 1242-13.3.1265)
Geschwister: Ulrich II. (um 1242-13.3.1265)
Agnes (vor 1264-27.9.1305)
Mechthild (Luitgard) (wahrscheinlich vor 1264-vor 24.6.1284)
Eberhard I. der Erlauchte (1265-1325)
GND-ID: GND/1169442935

Biografie: Oliver Auge (Autor)
Aus: Lexikon Haus Württemberg, S. 25

Wie im Falle Mechthilds streicht Stälin auch Irmengard aus dem Familienstammbaum der Württemberger. Tatsächlich fehlen urkundliche Belege für ihre Existenz. Der im Regelfall zuverlässige Gabelkover führt sie allerdings als Tochter Graf Ulrichs I. an. Er schreibt zudem, daß sie mit Hesso, dem Sohn Markgraf Rudolfs I. von Baden, vermählt war. Sattler und Pfaff sprechen indes von einer Ehe Irmengards mit Rudolf I., was wegen ihrer nahen Verwandtschaft schwerlich möglich gewesen sein kann (Rudolf war der Bruder von Ulrichs Frau Mechthild). Deswegen geht Raff auch davon aus, daß Irmengard eine Tochter von Ulrichs zweiter Frau Agnes von Liegnitz war. Agnes verstarb 1265. Irmengard müßte demnach vor diesem Zeitpunkt geboren worden sein. Ihr von Gabelkover ausgewiesener Ehemann Hesso ist urkundlich belegbar am 5. Januar 1278 mit Clara von Klingen und in späteren Jahren mit Adelheid von Rieneck vermählt. Letztere erscheint in einer Urkunde von 1320 als Mutter von Hessos Sohn und war mit großer Wahrscheinlichkeit auch als – namentlich nicht genannte – Witwe Hessos in einer auf den 5. September 1297 datierten Urkunde Graf Eberhards I. von Württemberg angesprochen. Raff schließt aus diesem Befund, daß Adelheid Hessos letzte Frau war und daß Irmengard folglich nur seine erste oder zweite Gattin gewesen sein kann. Als Sterbedatum Irmengards käme dann eher die Zeit vor 1278 als das bei Gabelkover genannte Jahr 1287 in Frage. Sollte Irmengard tatsächlich gelebt haben und sollte die Ehe mit Hesso von Baden wirklich geschlossen worden sein – beides bleibt nach wie vor unsicher –, dann wäre diese Heirat als Bemühung der Herrschaften Württemberg und Baden zu werten, nach dem Tode Graf Ulrichs I., der mit einer Frau aus dem Hause Baden verheiratet gewesen war, eine weitere familiäre Brücke zwischen beiden Häusern aufzubauen.
Nachweis: Das Haus Württemberg: ein biographisches Lexikon / hrsg. von Sönke Lorenz ... In Zusammenarbeit mit Christoph Eberlein ... und dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Stuttgart; Berlin; Köln 1997

Literatur: Karl Pfaff, Der Ursprung und die früheste Geschichte des Wirtenbergischen Fürstenhauses, Stuttgart 1836, Tf. 1.
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