Württemberg, Robert, Herzog 

Geburtsdatum/-ort: 14.01.1873; Meran (Italien)
Sterbedatum/-ort: 12.04.1947;  Altshausen; begr in der Familiengruft Altshausen
Weitere Angaben zur Person: Religion: katholisch
Verheiratet: 29.10.1900 Maria Immakulata, geb. von Österreich
Eltern: Vater: Herzog Philipp (I.) von Württemberg (30.7.1838-111.10.1917)
Mutter: Marie Therese, geb. Erzherzogin von Österreich (15.7.1845-8.10.1927)
Geschwister: Albrecht (23.12.1865-31.10.1939)
Marie Amelie (24.12.1865-16.12.1883)
Maria Isabella (30.8.1871-24.5.1904)
Ulrich (13.6.1877-13.6.1944)
GND-ID: GND/1170109144

Biografie: Alfred Lutz (Autor)
Aus: Lexikon Haus Württemberg, S. 411-412

Robert verbrachte seine Jugendzeit größtenteils in Wien, trat 1891 in die württembergische Armee ein und legte 1894 in Wien das Maturitätszeugnis ab. Zwischen 1891 und 1917 erwarb er württembergische, preußische und österreichische Offizierspatente.
Das Vorhaben, Erzherzogin Elisabeth Marie, die Tochter des österreichischen Kronprinzen Rudolfs zu heiraten, zerschlug sich. Schließlich vermähte sich Robert, mittlerweile k.u.k. Oberleutnant im Dragonerregiment Erzherzog Albrecht Nr. 9 und Rittmeister im 2. württembergischen Dragonerregiment in Stuttgart, 1900 in der Pfarrkirche der Wiener Hofburg mit Maria Immakulata. Bei der Hochzeit war der österreichische Kaiser und – in Stellvertretung König Wilhelms II. von Württemberg – Herzog Nikolaus, anwesend. Das Oberhaupt des Hauses Württemberg, König Wilhelm II., hatte zuvor in einem Schreiben an Herzog Robert Bedenken gegen diese Eheverbindung geäußert; er hatte auf die in der Familie der Braut grassierende Schwindsucht, an der mehrere Geschwister bereits gestorben waren, und auf das angeblich geringe Vermögen der Braut hingewiesen sowie zu bedenken gegeben, ob sie aufgrund ihrer italienischen Abstammung mit den Verhältnissen in Württemberg bzw. Deutschland zurechtkommen würde; schließlich gab König Wilhelm II. am 16. Mai 1900 jedoch die erbetene Einwilligung. An seinem Hochzeitstag wurde Herzog Robert zum Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies ernannt. 1901 vertrat er König Wilhelm II. bei der Beisetzung von Königin Viktoria und bei den Krönungsfeierlichkeiten für König Eduard VII. in London.
Im Ersten Weltkrieg war er Kommandeur der 26. Kavalleriebrigade und Generalleutnant.
Robert, der das Ende der Monarchie 1918 seelisch nicht verkraftete, erging sich in der Folgezeit in seinem Wohnsitz Schloß Altshausen unter anderem in phantastisch anmutenden und realitätsfernen detaillierten Architekturentwürfen, so für eine Benediktinerabtei, ein Landschloß (Schloß Ringenburg) im neugotischen Stil, für ein Stadtpalais im Stile des Neurokoko, für ein Jagdhaus mit Kapelle in Stoder und noch 1940 für eine katholische „Christ-Königs-Hofpfarrkirche am Königlichen Residenzschloß in Stuttgart“. Daneben entwarf er ein „Missale“ sowie Uniformen für die Dienerschaft, Uniformen und Namen für Regimenter, zahlreiche Wappen, Standarten und Orden sowie noch 1940 ein umfassendes „Zeremonienbuch für den Königlichen Hof“.
Quellen: Archiv des Hauses Württemberg, Bestand G 335.
Nachweis: Das Haus Württemberg: ein biographisches Lexikon / hrsg. von Sönke Lorenz ... In Zusammenarbeit mit Christoph Eberlein ... und dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Stuttgart; Berlin; Köln 1997
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