Württemberg-Carlsruhe, Wilhelm, Herzog 

Geburtsdatum/-ort: 20.07.1828; Carlsruhe/Schlesien
Sterbedatum/-ort: 06.11.1896; Meran (Italien); begr. auf dem protestantischen Friedhof in Meran
Weitere Angaben zur Person: Religion: protestantisch
Eltern: Vater: Herzog Eugen (II.) von Württemberg (8.1.1788-16.9.1857)
Mutter: Helene, geb. von Hohenlohe-Langenburg (22.11.1807-5.9.1880)
Geschwister: Marie (25.3.1818-10.4.1888)
Eugen (III.) Erdmann (25.12.1820-8.1.1875)
Alexandrine Mathilde (16.12.1829-2.9.1913)
Nikolaus (1.3.1833-22.2.1903)
Agnes (13.10.1835-10.7.1886)
GND-ID: GND/117375845

Biografie: Rościsław Żerelik (Autor)
Aus: Lexikon Haus Württemberg, S. 370-371

Als erstes Mitglied der deutschen herzoglichen Familie besuchte er ein öffentliches Gymnasium in Breslau. Er studierte Naturwissenschaften und Philologie in Genf und an anderen Universitäten, darunter in Bonn, Philosophie, Chemie, Geologie und Mathematik. Während der Wiener Revolution 1848 diente er als Leutnant des Infanterieregiments Kaiser Franz Josef Nr. 1, 1849 nahm er an der italienischen Kampagne teil, wofür ihm der Leopoldsorden 3. Klasse (Ritter) verliehen wurde. Er war Kapitän des Infanterieregiments Erzherzog Sigismund Nr. 35, Major des Infanterieregiments Fürst zu Leiningen, Oberstleutnant in seinem alten Infanterieregiment Nr.1 und seit 1859 Oberst sowie Kommandant des Infanterieregiments Leopold, König der Belgier, Nr. 27, in Castel d’Agogna. Für die österreichisch-italienisch-französische Kampagne bekam er den Maria-Theresien-Orden verliehen. Er nahm am Krieg gegen Dänemark teil, bei dem er zum Generalmajor befördert wurde. Wilhelm war Kommandant des Infanterieregiments in Graz. Als kaiserlicher Offizier kämpfte er im österreichisch-preußischen Krieg. 1870 war er Oberbefehlshaber einer Division in Prag. Er kämpfte auf deutscher Seite im Krieg gegen Frankreich 1870/71 und im russisch-türkischen Krieg 1878. Seit 1883 war er Kommandant des XI. Korps in Lemberg, und seit 1889 Kommandant des 3. Armeekorps in Graz. Nach dem Ausscheiden aus der österreichischen Armee wurde er General der württembergischen Armee und 1894 zweiter Chef des Grenadierregiments König Karl Nr. 123 in Ulm.
Carlsruhe gehörte ihm in den Jahren 1877–1896. 1891 errichtete er dort eine Bibliothek im pompejanischen Stil, die 18.000 Bände zählte. 1895 bereiste er Ägypten.
Nachweis: Das Haus Württemberg: ein biographisches Lexikon / hrsg. von Sönke Lorenz ... In Zusammenarbeit mit Christoph Eberlein ... und dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Stuttgart; Berlin; Köln 1997

Literatur: Friedrich Carl Esbach, Das herzogliche Haus Württemberg zu Carlsruhe in Schlesien, Stuttgart 1906, S. 96–124.
H. Fred, Karlsruhe in Schlesien, in: Der Oberschlesier 4 (1908), S. 168f.
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