Urach, Wilhelm, Herzog 

Geburtsdatum/-ort: 27.12.1761; Stettin (Polen)
Sterbedatum/-ort: 10.08.1830;  Schloss Stetten/Remstal; begr. in der Stiftskirche Stuttgart
Weitere Angaben zur Person: Religion: evangelisch
Verheiratet: 28.8.1800 Wilhelmine, geb. von Tunderfeld-Rhodis
Eltern: Vater: Herzog Friedrich Eugen von Württemberg (21.1.1732-22.12.1798)
Mutter: Friederike Sophie Dorothea, geb. Prinzessin von Brandenburg-Schwedt (18.12.1736-9.3.1798)
Geschwister: Friedrich II./I. (6.11.1754-30.10.1816)
Ludwig (Louis) (30.8.1756-20.9.1817)
Eugen (I.) Friedrich Heinrich (21.11.1758-20.6.1822)
Sophie Dorothee (Maria Feodorowna) (23.10.1759-5.11.1828)
Ferdinand (21.10.1763-20.1.1834)
Friederike Elisabeth Amalie Auguste (27.7.1765-24.11.1785)
Elisabeth Wilhelmine Luise (21.4.1767-18.2.1790)
Wilhelmine (3.6.1768-22.10.1768)
Carl Friedrich Heinrich (3.5.1770-22.8.1791)
Alexander (I.) (24.4.1771-4.7.1833)
Heinrich Friedrich Karl (3.7.1772-28.7.1838)
Kinder: 6; Alexander (5.11.1801-7.7.1844), Friedrich (1805-1808), Wilhelm (I.) (6.7.1810-16.7.1869), August (1811-1812), Constantin (1814-1824), Marie (29.5.1815-31.12.1866)
GND-ID: GND/117375853

Biografie: Wolfgang Schmierer (Autor)
Aus: Lexikon Haus Württemberg, S. 380-381

Er ging, sicherlich auf väterliche Anordnung, 1779 nach Dänemark, machte rasch Karriere im dänischen Militärdienst, wurde noch 1779 Oberst, 1781 Regimentskommandeur, 1783 Generalmajor, 1785 Kommandeur der Leibgarde zu Fuß, 1795 Generalleutnant, 1801 Gouverneur der in diesem Jahr von der englischen Flotte angegriffenen Residenzstadt und Seefestung Kopenhagen, 1803 Ritter des Elephantenordens. 1806 wurde er schließlich mit einer Dotation von 10.000 Reichstalern aus dem Dienst verabschiedet. Von König Friedrich zurückgerufen und am 1. Januar 1806 zum Feldmarschall ernannt, amtierte er von März 1806 bis 1815 als württembergischer Kriegsminister. Er lebte zeitweilig in Hirrlingen bei Rottenburg (wo er von 1810 bis 1821 das Rittergut besaß), meist jedoch auf Schloß Stetten im Remstal. Nach Ende seiner amtlichen Tätigkeit widmete er sich dort naturwissenschaftlichen, insbesondere physikalischen Studien und betätigte sich erfolgreich als Arzt; 1817 machte ihn die Universität Tübingen deshalb zum Doktor der Medizin ehrenhalber.
Er heiratete am 28. August 1800 in Coswig/Anhalt Wilhelmine Freiin von Tunderfeld-Rhodis in unebenbürtiger Ehe. Mit Erklärung vom 1. August 1801 verzichtete er deshalb für seine Nachkommen auf die Thronfolge. Schon am 1. April 1801 und endgültig am 24. September 1805 wurde demzufolge von Herzog Friedrich anerkannt, daß der Gemahlin des Herzogs Wilhelm der Titel einer Prinzessin von Württemberg zustehe. Zugleich bestimmte er, daß die Nachkommen der Ehe zwar keinen Anspruch auf Nachfolgerechte haben, jedoch „den Namen Grafen und Gräfinnen von Württemberg führen sollen“, also Mitglieder des württembergischen Herzogshauses seien.
Quellen: HStA Stuttgart, Bestände E 14, E 55, E 271a, E 302, G 253, GU 101, GU 117.
Nachweis: Das Haus Württemberg: ein biographisches Lexikon / hrsg. von Sönke Lorenz ... In Zusammenarbeit mit Christoph Eberlein ... und dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Stuttgart; Berlin; Köln 1997

Literatur: Heinrich Zoepfl, Rechtliches Gutachten über die dermalige familienrechtliche und staatsrechtliche Stellung (…) des Grafen Wilhelm von Württemberg, Heidelberg 1865.
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