Württemberg, Mechthild (Luitgard), Gräfin 

Andere Namensformen:
  • geb. von Württemberg
Geburtsdatum/-ort: wahrscheinlich vor 1264
Sterbedatum/-ort: vor 24.6.1284
Weitere Angaben zur Person: Verheiratet: Graf Albrecht von Schenkenberg/Löwenstein
Eltern: Vater: Ulrich I. der Stifter (mit dem Daumen) von Württemberg (-25.2.1265)
Mutter: Mechthild, geb. Markgräfin von Baden (-1258/59)
Geschwister: Ulrich II. (um 1242-13.3.1265)
Agnes (vor 1264-27.9.1305)
Irmengard (vermutlich vor dem Frühjahr 1264-vermutlich vor 1278)
Eberhard I. der Erlauchte (1265-1325)
GND-ID: GND/1175527742

Biografie: Oliver Auge (Autor)
Aus: Lexikon Haus Württemberg, S. 24-25

Die seit Stälin wegen kaum vorhandener Belege im Familienstammbaum der Württemberger fehlende und erst von Raff wieder dorthin aufgenommene Mechthild taucht unter diesem Namen nur bei Gabelkover auf. Bei anderen Historikern und Genealogen wird sie als Luitgard angeführt, was auf eine Verwechslung mit der zweiten Gemahlin von Mechthilds Ehemann Graf Albrecht von Schenkenberg/Löwenstein, Luitgard von Bolanden, zurückzuführen sein könnte. Nur von Andreas Rüttel d.Ä. wird sie für eine Tochter Graf Eberhards I. gehalten, die übrigen Historiographen sehen in ihr eine Tochter Graf Ulrichs I. Sollte die wahrscheinliche Tochter Ulrichs wirklich Mechthild geheißen haben, so spräche das nach Raff dafür, daß sie der Ehe des Grafen mit Mechthild von Baden entstammte und – damit zusammenhängend – daß sie vor 1264 geboren wurde. 1265 verstarb nämlich bereits Ulrichs zweite Frau Agnes von Liegnitz. Das Todesdatum vor dem 24. Juni 1284 ergibt sich daraus, daß der uneheliche Sohn Rudolfs von Habsburg und angebliche Gatte Mechthilds, Albrecht von Schenkenberg, seit dieser Zeit mit der bereits erwähnten Luitgard von Bolanden vermählt war. Da nun Rüttel d.Ä. und Gabelkover unabhängig voneinander von einer Eheverbindung zwischen Löwenstein und Württemberg berichten, ist eine solche zwischen Mechthild und Albrecht recht plausibel: Fritz zufolge erfuhr mit der Wahl Rudolfs von Habsburg zum König (1273) auch sein unehelicher Sohn Albrecht eine Rangerhöhung, die ihn nun – anders als zuvor – für die Grafen von Württemberg als wünschenswerten Ehekandidaten in Frage kommen ließ. Mit dieser Eheschließung könnte, wie Fritz weiter ausführt, die etwa gleichzeitig gefeierte Hochzeit Graf Ulrichs II. von Württemberg mit der nahen Habsburgerverwandten Adelheid von Ochsenstein in Zusammenhang stehen. Die erschließbare „Kreuzheirat“ wäre dann vielleicht die Grundlage für das gute Verhältnis zwischen den Häusern Habsburg und Württemberg nach 1273 gewesen, die allerdings durch den Tod Graf Ulrichs II. sowie der Mechthild verlorenging. Diese Todesfälle wiederum könnten das veränderte Klima zwischen beiden Familien um 1285 erklären helfen. Das im übrigen für Mechthild gleichfalls genannte Todesjahr 1324 ist wohl durch die Verwechslung mit der in diesem Jahr verstorbenen Luitgard von Bolanden erklärbar.
Nachweis: Das Haus Württemberg: ein biographisches Lexikon / hrsg. von Sönke Lorenz ... In Zusammenarbeit mit Christoph Eberlein ... und dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Stuttgart; Berlin; Köln 1997

Literatur: HStA Stuttgart, Bestand Palm.
Gerhard Fritz, Die Geschichte der Grafschaft Löwenstein und der Grafen von Löwenstein-Habsburg vom späten 13. bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts (Forschungen aus Württembergisch Franken Bd. 29), Sigmaringen 1986, S. 177f.
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