Württemberg, Ulrich 

Geburtsdatum/-ort: spätestens 1382
Sterbedatum/-ort: zwischen 1422 und 1425
Weitere Angaben zur Person: Eltern: Vater: Graf Ulrich von Württemberg (nach 1340-23.8.1388)
Mutter: unbekannt
Geschwister: Eberhard III. der Milde (nach 1362-16.5.1417)
GND-ID: GND/1175540064

Biografie: Oliver Auge (Autor)
Aus: Lexikon Haus Württemberg, S. 38

Für die Zeit um 1396 werden von der Forschung, insbesondere von Decker-Hauff, drei Inhaber des Namens Ulrich von Stuttgart bzw. Ulrich Württemberg genannt. Die Frage nach einer recht wahrscheinlichen Identität der drei Männer wurde bislang nicht gestellt, diese läßt sich allerdings auch nicht sicher belegen. 1396 jedenfalls wurde ein Ulrich von Stuttgart, der nach einer Pfarrstelle auch „der Metzinger“ genannt worden war, zum Propst des Sindelfinger St. Martinstiftes gewählt. Man darf mit Recht annehmen, daß die Herrschaft Württemberg als Inhaberin des Stiftspatronats ihren Einfluß bei der Wahl Ulrichs geltend gemacht hat. Ihr bot sich hier die Gelegenheit, einen Abkömmling finanziell zu versorgen und diesen gleichfalls eng an sich zu binden. Die enge Anbindung Ulrichs an seine Familie und das Herrscherhaus zeigte sich bereits 1397, als er in seiner Funktion als Sindelfinger Propst den Heiratsvertrag zwischen Graf Eberhard IV. und Henriette von Mömpelgard bezeugte. In zahlreichen Urkunden erscheint Ulrich bis 1422 als Propst des Stiftes. 1425 ist erstmalig Johannes von Bottwar als sein Nachfolger in den Quellen belegt. Ulrich muß also zwischen 1422 und 1425 gestorben sein. Sein Bestattungsort ist unbekannt.
Quellen: Annales Sindelfingenses 1083–1482, bearb. von Hermann Weisert, masch. Sindelfingen 1981, S. 82f.
HStA Stuttgart, Bestände A 474, A 602.
Nachweis: Das Haus Württemberg: ein biographisches Lexikon / hrsg. von Sönke Lorenz ... In Zusammenarbeit mit Christoph Eberlein ... und dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Stuttgart; Berlin; Köln 1997

Literatur: Oliver Auge, Stift und Herrschaft. Eine Studie über die Instrumentalisierung von Weltklerus und Kirchengut für die Interessen der Herrschaft Württemberg anhand der Biographien Sindelfinger Pröpste (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Sindelfingen Bd. 4), Sindelfingen 1996, S. 82–93.
Hansmartin Decker-Hauff, Geschichte der Stadt Stuttgart, Bd. 1: Von der Frühzeit bis zur Reformation, Stuttgart 1966, S. 224.
Suche
Durchschnitt (0 Stimmen)