Württemberg-Teck, Mary Victoria, Königin 

Andere Namensformen:
  • geb. von Teck
Geburtsdatum/-ort: 26.05.1867; London (Großbritannien)
Sterbedatum/-ort: 24.03.1953; London (Großbritannien); begr. in der St. George's Chapel in Windsor (Großbritannien)
Weitere Angaben zur Person: Religion: anglikanisch
Verheiratet: 6.7.1893 König George V. von Großbritannien und Irland, Kaiser von Indien
Eltern: Vater: Herzog Franz Paul Ludwig von Teck (27.8.1837-21.9.1900)
Mutter: Mary Adelaide, geb. Prinzessin von Großbritannien und Irland (27.11.1833-27.10.1897)
Geschwister: Adolphus Charles Alexander (13.8.1868-24.10.1927)
Francis Joseph (9.1.1870-22.10.1910)
Alexander George (14.4.1874-16.1.1957)
Kinder: 6; 5 Söhne, 1 Tochter
GND-ID: GND/118869701

Biografie: Wolfgang Kress (Autor)
Aus: Lexikon Haus Württemberg, S. 354

Mary, wegen ihres Geburtsmonats „Princess May“ genannt, hatte ihr soziales Engagement von ihrer Mutter gelernt. Beim Aufenthalt der Familie in Italien 1883–1885 vervollständigte sie ihr Wissen in Geschichte und Kunst, danach auch in Sprachen. Sie beklagte später nur ihr mangelndes Selbstbewußtsein. Ihre morganatische Abstammung hätte eigentlich eine hochrangige Hochzeit verhindert, doch mit Unterstützung von Queen Victoria kam es im Dezember 1891 zur Verlobung mit Prinz Albert Viktor, dem Herzog von Clarence und Avondale, ältester Enkel von Queen Victoria und nach seinem Vater britischer Thronfolger, doch eine Grippe beendete im Januar 1892 überrraschend Alberts Leben. Sein Bruder, Herzog George von York, nahm sich der jungen Prinzessin an und heiratete sie am 6. Juli 1893 im Londoner St. James Palast. Er bestieg als George V. im Mai 1910 den englischen Königsthron. Das Paar hatte 5 Söhne und eine Tochter. Mary widmete den Kindern viel Zeit, doch brachte sie ihnen weniger Mutterliebe als Verständnis entgegen. Mit großer Disziplin unterwarf sie sich den offiziellen Verpflichtungen und sah ihre Rolle als Queen Consort hauptsächlich im sozialen Bereich. Im Krieg war sie u.a. um Arbeit für die Frauen der Soldaten bemüht. Jeden Kontakt zu Deutschen unterbrach sie. 1917 besuchte sie Kriegsschauplätze in Frankreich. Sie gewann den Respekt und die Zuneigung der Untertanen, weil auch im königlichen Haushalt von ihr jeder Luxus gestrichen wurde. Würde, Gelassenheit und Takt kennzeichnen ihr Leben. Ihrem Mann, der 1936 starb, war sie eine unermüdliche Stütze. Vergeblich versuchte sie ihren Sohn Edward VIII. von seiner Abdankung abzubringen und unterstützte dann den für diese Aufgabe unvorbereiteten König George VI. Sie lebte im Marlborough House in London und übernahm weiterhin öffentliche Verpflichtungen vor allem im kulturellen und wirtschaftlichen Bereich. Ein Autounfall 1939 beeinträchtigte ihr Sehvermögen. Den Krieg verbrachte sie in Badminton, besuchte aber immer wieder Rüstungsfirmen oder durch Bomben zerstörte Gebiete. Viel Zeit widmete sie ihren verschiedenen Kunstsammlungen.
Quellen: Königliches Hausarchiv Schloß Windsor.
Nachweis: Das Haus Württemberg: ein biographisches Lexikon / hrsg. von Sönke Lorenz ... In Zusammenarbeit mit Christoph Eberlein ... und dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Stuttgart; Berlin; Köln 1997

Literatur: John Gore, [Nachruf] in: Dictionary of National Biography 1951–1960, Oxford 1971, S. 706–712.
J.A. Hammerton (Hrsg.), Our King and Queen 3 Bde., London 1930.
James Pope-Hennessy, Queen Mary, London 1959.
Victoria and Albert Museum, Queen Mary’s Art Treasures, London 1954.
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