Württemberg, Johann Friedrich, Herzog 

Geburtsdatum/-ort: 10.06.1669;  Stuttgart
Sterbedatum/-ort: 15.10.1693;  Herrenberg; begr. in der Stiftskirche Stuttgart
Beruf/Funktion:
  • Herzog
Weitere Angaben zur Person: Eltern: Vater: Herzog Eberhard III. von Württemberg
Mutter: Maria Dorothea Sophia, geb. Gräfin von Oettingen-Oettingen
Geschwister: Johann Friedrich (9.9.1637-2.8.1659)
Sophia Luise (19.2.1642-3.10.1702)
Christine Friederike (28.2.1644-30.10.1674)
Christine Charlotte (21.10.1645-16.5.1699)
Wilhelm Ludwig (7.1.1647-23.6.1677)
Anna Catharina (27.11.1648-10.12.1691)
Eberhardina Catharina (12.4.1651-19.8.1683)
Friedrich Carl (12.9.1652-20.12.1698)
Carl Maximilian (28.9.1654-9.1.1689)
Georg Friedrich (24.9.1657-18.10.1685)
Ludwig (14.8.1661-30.11.1698)
Sophia Charlotte (22.2.1671-11.9.1717)
GND-ID: GND/129801232

Biografie: Joachim Fischer (Autor)
Aus: Lexikon Haus Württemberg, S. 166.

Johann Friedrich erhielt dieselben Vornamen wie sein 1659 verstorbener Bruder aus Eberhards III. erster Ehe. Nach dem Tod seines Vaters, der ihm 1674 testamentarisch 50.000 Gulden und als Wohnsitz das Schloß Riet bei Vaihingen zuwies, zog er mit seiner Mutter 1675 nach Kirchheim unter Teck. Seit 1680 erhielt er zusammen mit seinem Vetter Leopold Eberhard aus der Linie Württemberg-Mömpelgard Ausbildung und standesgemäße Erziehung im Collegium Illustre in Tübingen. Dort war er wie seine älteren Brüder zeitweise (1686/87) auch Ehrenrektor der Universität. Seine Kavalierstour, die er unter dem Namen Baron von Hellenstein unternahm, führte ihn von Mai 1687 bis Januar 1689 durch die Schweiz, Savoyen und die Provence nach Westfrankreich. Wegen des Reichskriegs gegen Frankreich zurückgerufen, wurde Johann Friedrich in Lyon verhaftet und konnte erst nach sieben Wochen über Genf nach Kirchheim unter Teck zurückkehren. Seit Mai 1689 leistete er am Mittelrhein, in den Niederlanden, am Neckar und hauptsächlich am Oberrhein Militärdienste gegen Frankreich. Er diente seit 1690 im Regiment seines Bruders Ludwig und erhielt 1691 als Oberst ein neu aufgestelltes Dragonerregiment des Schwäbischen Kreises. Nach einem Streit mit dem Husarengeneral Palffy forderte ihn dieser zu einem Duell auf Pistolen, das am 15. Oktober 1693 bei Affstätt stattfand und für Johann Friedrich tödlich endete. Seine Leiche wurde am 9. November beigesetzt.
Quellen: HStA Stuttgart, G- und J-Bestände.
Württembergische Landesbibliothek, Cod. hist. 4o 195.
Nachweis: Das Haus Württemberg: ein biographisches Lexikon / hrsg. von Sönke Lorenz ... In Zusammenarbeit mit Christoph Eberlein ... und dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Stuttgart; Berlin; Köln 1997

Literatur: Karl Pfaff, Württembergisches Heldenbuch, Esslingen 1840, S. 76–80.
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