Württemberg, Antonia, Gräfin 

Andere Namensformen:
  • geb. Visconti von Mailand
Geburtsdatum/-ort: nach 1350; vermutlich in Mailand
Sterbedatum/-ort: 26.03.1405;  Stuttgart; begr. in der Stiftskirche Stuttgart
Weitere Angaben zur Person: Verheiratet: 27.10.(?)1380 Graf Eberhard III. der Milde von Württemberg
Eltern: Vater: Bernabò Visconti von Mailand
Mutter: Beatrice Regina, geb. della Scala
Kinder: 3; Ulrich, Ludwig, Eberhard IV. der Jüngere (um 1388-2.7.1419)
GND-ID: GND/131370790

Biografie: Matthias Miller (Autor)
Aus: Lexikon Haus Württemberg, S. 42-43

Antonia war zunächst Friedrich III. von Sizilien zur Frau versprochen, der jedoch vor dem vereinbarten Beilager 1377 starb. Der ehrgeizige Barnabo Visconti schaffte es mit ihr, auch die vierte Tochter in den süddeutschen Adel einzuheiraten (Schwestern von Antonia waren mit Habsburgern und Wittelsbachern verheiratet). Die Eheabrede mit Eberhard III. wurde am 1. Juli 1380 in Mailand geschlossen, das Beilager fand am 27. Oktober (?) 1380 in Urach statt. Antonias Mitgift betrug die für die damalige Zeit ungeheure Summe von 70.000 Gulden, die sie mit ihrer Aussteuer im Oktober 1380 nach Urach brachte. Das Inventar dieser Aussteuer ist erhalten geblieben und zeigt, daß Antonia neben teuren Kleidern (Pelze, Seide, sowie Zoccoli genannte Schuhe mit hohen Absätzen und einer Art Plateausohle) auch Musikinstrumente und Bücher in den gräflichen Haushalt einbrachte. Eberhard III. verschrieb ihr dafür Bietigheim und Brackenheim als Wittum. Der Ehe mit Eberhard III. entstammten zahlreiche Kinder, von denen jedoch lediglich der Sohn Eberhard IV. überlebte. Neben der Einführung von Musik und Literatur scheint Antonia in Stuttgart auch den Sinn für die Anlage von Ziergärten geweckt zu haben, die als typische Manier des italienischen Trecento in Stuttgart wahrscheinlich auf Mißtrauen gestoßen ist. So entsprang der „fraw von Mailant garten“ südlich des alten Schlosses ihrer Initiative.
Nachweis: Das Haus Württemberg: ein biographisches Lexikon / hrsg. von Sönke Lorenz ... In Zusammenarbeit mit Christoph Eberlein ... und dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Stuttgart; Berlin; Köln 1997

Literatur: Elisabeth Heid, Antonia Visconti, nach 1350 bis 1405, in: Herausragende Frauen. Ihr Leben und Wirken im Landkreis Ludwigsburg vom Mittelalter bis heute, hrsg. von der Projektgruppe „Berühmte Frauen im Landkreis Ludwigsburg“ der Frauenakademie, Schiller-Volkshochschule Kreis Ludwigsburg, Ludwigsburg 1993, S. 16–18.
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