Schleswig-Holstein-Gottorf, Julia Felicitas, Herzogin 

Geburtsdatum/-ort: 19.12.1619;  Brenz oder Stuttgart
Sterbedatum/-ort: 03.01.1661; in Mönchneversdorf/Schleswig-Holstein; begr. im Dom in Schleswig
Beruf/Funktion:
  • Herzogin
Weitere Angaben zur Person: Verheiratet: 7.5.1640, Herzog Johann von Schleswig-Holstein-Gottorf, Bischof von Lübeck
Eltern: Vater: Herzog Julius Friedrich von Württemberg-Weiltingen
Mutter: Anna Sabina, geb. Herzogin von Schleswig-Holstein-Sonderburg
Geschwister: 8, Roderich (19.10.1618-19.11.1651)
Silvius Nimord (2.5.1622-26.4.1664)
Floriana Ernestine (8.5.1623-5.12.1672)
Faustina Marianna (2.8.1624-15.4.1679)
Manfred (I.) (5.6.1626-15.5.1662)
Julius Peregrinatius (5.9.1627-22.10.1645)
Sueno Martialis Edenolph (1.6.1629-30.4./10.5.1656)
Amadea Fredonia (30.7.163-27.5.1633)
Kinder: 4
GND-ID: GND/131504517

Biografie: Harald Schukraft (Autor)
Aus: Lexikon Haus Württemberg, S. 194-195.

Julia Felicitas verbrachte ihre Kindheit im Schloß Weiltingen. Sie soll zierlich und von „hitzigem Temperament“ gewesen sein. Während der Administration ihres Vaters lebte sie seit 1631 in Stuttgart und von 1634 bis 1640 im Exil in Straßburg. Anschließend reiste sie nach Plön zu den Verwandten ihrer Mutter, wo sie sich völlig überraschend am 7. Mai 1640 mit Herzog Johann von Schleswig-Holstein-Gottorf, Bischof von Lübeck, vermählte. Sie brachte vier Kinder zur Welt, von denen zwei Söhne (Julius Adolf Friedrich und Johann Julius Friedrich) früh starben.
Schon kurz nach der Eheschließung hatte man Anzeichen einer Geisteskrankheit erkannt, die besonders nach den Schwangerschaften mit völliger Orientierungslosigkeit und Tobsuchtsanfällen monatelang andauerten. Mehrmals trachtete sie ihrem Gemahl nach dem Leben, der ab 1649 schließlich die Scheidung betrieb. Am 31. Oktober 1653 wurde die Ehe offiziell geschieden. Ein Versuch, die Herzogin in Lübeck medizinisch zu behandeln, scheiterte an deren Weigerung, die Reise auf sich zu nehmen. Stattdessen wurde sie auf Wunsch ihrer Mutter im Oktober 1651 zu einer Kur nach Magdeburg, im März 1652 nach Bernburg gebracht. Da ihr Gemahl entgegen den ärztlichen Gutachten an eine Heilung ihrer Krankheit nicht glaubte, ließ er im Mai 1652 die Behandlung in Bernburg abbrechen.
Julia Felicitas hielt sich nach ihrer Eheschließung zunächst in Eutin auf, nach Ausbruch ihrer Geisteskrankheit wurde sie jedoch nach Mönchneversdorf verbracht, wo sie bis zu ihrem Tod gelebt hat. Trotz mehrmaliger Anmahnung wurde die vereinbarte Mitgift nie an Herzog Johann ausgezahlt.
Quellen: HStA Stuttgart, Bestand G 97.
LandesA Schleswig, Abt. Nr. 7, Bestand-Nr. 130–133.
Nachweis: Das Haus Württemberg: ein biographisches Lexikon / hrsg. von Sönke Lorenz ... In Zusammenarbeit mit Christoph Eberlein ... und dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Stuttgart; Berlin; Köln 1997

Literatur: Jens Jensen, Die Ehescheidung des Bischofs Hans von Lübeck von Prinzessin Julia Felicitas von Württemberg-Weiltingen AD 1648–1653, Frankfurt/Main u.a. 1984.
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