Württemberg-Urach, Mechthild, Landgräfin 

Andere Namensformen:
  • geb. von Württemberg
Geburtsdatum/-ort: vor 1441;  Urach
Sterbedatum/-ort: 3.6.1495 oder 6.6.1495; Rotenburg/Fulda; begr. in der Elisabethenkirche in Marburg
Weitere Angaben zur Person: Verheiratet: 28.8.1454 Landgraf Ludwig II. von Hessen
Eltern: Vater: Graf Ludwig I. von Württemberg-Urach (vor dem 31.10.1412-23./24.9.1450)
Mutter: Mechthild, geb. Pfalzgräfin bei Rhein (7.3.1419-22.8.1482)
Geschwister: Ludwig II. (3.4.1439-3.11.1457)
Andreas (11.5.1443-19.5.1443)
Eberhard V./I. im Bart (11.12.1445-24./25.2.1496)
Elisabeth (2./3.10.1447-2.6.1505)
Kinder: 3; Anna (1455-1459), Wilhelm der Ältere (4.7.1466-8.2.1515), Wilhelm der Mittlere (29.4.1469-11.7.1509)
GND-ID: GND/137327706

Biografie: Roland Deigendesch (Autor)
Aus: Lexikon Haus Württemberg, S. 90-91

Das Geburtsjahr der ältesten Tochter Graf Ludwigs I. und der Pfalzgräfin Mechthild ist nicht bekannt; nach Heiratsdatum und den Geburtsjahren ihrer Kinder dürfte Mechthild zwischen 1436 und 1440 zur Welt gekommen sein. Entsprechend den Bestimmungen der nach dem Tod Ludwigs I. 1450 getroffenen Vormundschaftsabreden sollte Mechthild mit ihren Geschwistern bei der Mutter erzogen werden. Am 28.(?) August 1454 fand die durch Pfalzgraf Friedrich I. vermittelte Hochzeit mit Landgraf Ludwig II. von Hessen in Marburg statt, der in diesem Jahr die Regentschaft über die niedere Grafschaft Hessen antrat. Ludwig dem Freimütigen gebar sie drei Kinder: Die mit vier Jahren verstorbene Tochter Anna (* 1455), Wilhelm den Älteren (* 4.7.1466, † 8.2.1515) und Wilhelm den Mittleren (* 29.4.1469, † 11.7.1509). Nach dem frühen Tod ihres Gatten 1471 sorgte sie für die Erziehung der Kinder am Witwensitz Rotenburg/Fulda. Mit ihrem Bruder Eberhard verband sie ein tiefes Vertrauensverhältnis. Mechthild dürfte es gewesen sein, die sich für die Aufenthalte und Erziehung des späteren hessischen Regenten Wilhelms II. des Mittleren am Uracher und Stuttgarter Hof eingesetzt hat. An Eberhard wandte sie sich in persönlichen Notlagen, so nach der Brandkatastrophe im Schloß Rotenburg 1478, und wegen der Schlichtung von Jagdstreitigkeiten 1488.
Quellen: HStA Stuttgart, A-Bestände.
StA Marburg.
Nachweis: Das Haus Württemberg: ein biographisches Lexikon / hrsg. von Sönke Lorenz ... In Zusammenarbeit mit Christoph Eberlein ... und dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Stuttgart; Berlin; Köln 1997

Literatur: Karl Demandt, Der Personenstaat der Landgrafschaft Hessen im Mittelalter, 2 Bände, Marburg 1981.
Joachim Fischer, Das Testament der Erzherzogin Mechthild von Österreich vom 1. Oktober 1481, in: Eberhard und Mechthild (Lebendige Vergangenheit Bd. 17), Stuttgart 1994, S. 111–163.
C. Knetsch, Das Haus Brabant, Darmstadt 1917–1931, Tafel V.
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