Württemberg-Winnental, Friedrich Ludwig, Herzog 

Geburtsdatum/-ort: 05.11.1690;  Stuttgart
Sterbedatum/-ort: 19.09.1734; Guastalla (Italien); begr. in der Kirche St. Agnese Mantua (Italien)
Beruf/Funktion:
  • Herzog
Weitere Angaben zur Person: Verheiratet: unvermählt
Eltern: Vater: Herzog Friedrich Carl von Württemberg-Winnental
Mutter: Eleonora Juliana, geb. Markgräfin von Brandenburg-Ansbach
Geschwister: 6, Carl Alexander (24.1.1684-12.3.1737)
Heinrich Friedrich (16.10.1687-26.9.1734)
Maximilian Emanuel (27.2.1689-29.9.1709)
Christiana Chralotte (20.8.1694-25.12.1729)
Dorothea Charlotte (1.9.1685-18.3.1687)
Friedrich Carl (18.10.1686-10.3.1693)
Kinder: keine
GND-ID: GND/137842031

Biografie: Klaus Merten (Autor)
Aus: Lexikon Haus Württemberg, S. 239-240.

Friedrich Ludwig war der vierte Sohn des Herzog-Administrators Friedrich Carl. Um 1700 erhielt er die übliche Ausbildung am Collegium Illustre in Tübingen und danach an der Akademie in Genf. 1703 reiste er von Stuttgart nach Dresden, um einige Jahre am sächsisch-polnischen Hof zu leben und das Kriegshandwerk zu erlernen. Ab 1708 stand er in holländischen Diensten und nahm zusammen mit seinem Bruder Heinrich Friedrich an Kampagnen im Verlauf des Spanischen Erbfolgekrieges (1701–1714) in den Niederlanden teil. 1715 kehrte Friedrich Ludwig nach Dresden zurück und erlebte in sächsisch-polnischen Diensten während des Nordischen Krieges den Feldzug gegen Schweden in Vorpommern mit. Vom Kaiser wurde er 1718 zum Generalfeldmarschall-Leutnant und von August dem Starken zum sächsisch-polnischen Generalleutnant ernannt. 1721 erwarb er die Besitzung Neschwitz in der Oberlausitz. Am 22. Oktober 1722 ehelichte er die ehemalige Maitresse Augusts des Starken, Ursula Catharina Fürstin von Teschen. Möglicherweise konvertierte er damals zum Katholizismus – die Ehe wurde durch einen Dresdner Jesuiten geschlossen. 1723 wurde Friedrich Ludwig in Prag vom Kaiser zum Generalfeldzeugmeister ernannt und begann mit dem Bau des Schlosses in Neschwitz. 1726 folgte die Ernennung zum sächsisch-polnischen Reitergeneral. August der Starke schenkte ihm 1727 ein Grundstück in der Dresdner Friedrichstadt, wo Friedrich Ludwig ein Gartenpalais errichten ließ. Sein Stadtpalais befand sich wahrscheinlich in der Inneren Pirnaischen Gasse, der heutigen Landhausstraße. 1731 stand er in kaiserlichen Diensten in Parma und Piacenza. 1732 nahm er im Dienst der Republik Genua erfolgreich an der Unterdrückung der Rebellion auf Korsika teil. Im Zuge des Polnischen Erbfolgekrieges (1733–1738) war er ab 1733 in kaiserlichen Diensten in Schlesien (Glogau) und Oberitalien (Mantua). Er fiel am 19. September 1734 in der unglücklichen Schlacht gegen die Franzosen bei Guastalla. Beigesetzt wurde Friedrich Ludwig in der (heute nicht mehr bestehenden) Kirche St. Agnese in Mantua.
Quellen: HStA Stuttgart, Bestand G 208.
Nachweis: Das Haus Württemberg: ein biographisches Lexikon / hrsg. von Sönke Lorenz ... In Zusammenarbeit mit Christoph Eberlein ... und dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Stuttgart; Berlin; Köln 1997; Bildnachweise: Haus Württemberg

Literatur: ADB 18 (1878), ND Berlin 1968, S. 52f.
Max Schuerer von Waldheim, Prinz Maximilian Emanuel von Württemberg, Greifswald 1938, S. 14ff.
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