Ballenberg
Dieser Beitrag stammt aus der Studie von Franz Hundsnurscher und Gerhard Taddey, Die jüdischen Gemeinden in Baden. Denkmale, Geschichte, Schicksale, hg. von der Archivdirektion Stuttgart (Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg 19), Stuttgart 1968.
Die Studie wird hier in der Originalfassung als Volltext zugänglich gemacht und separat bebildert. Inhalte und Sprachgebrauch entsprechen dem Stand von 1968. Weitere Informationen zur Entstehung und Einordnung der Studie finden Sie hier.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg ließen sich Juden im kurmainzischen Ballenberg nieder. Bei den Beratungen der Judenschaft im Erzstift über die Errichtung von zwei Schulen zur Hebung des Thorastudiums wird 1770 Ballenberg als Ort mit einer Synagoge genannt, über die sonst nichts bekannt ist. 1827 wurde die etwa 20 Seelen zählende Gemeinde dem Synagogenbezirk Merchingen zugewiesen. Bei den Neuwahlen zum Oberrat 1846 traten die Ballenberger Juden energisch für die orthodoxe Richtung ein; es war zugleich ihr letzter öffentlicher Auftritt als Gemeinde. Diese wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aufgelöst. 1875 zählte sie noch 10 Köpfe. Der letzte jüdische Grundbesitz in Ballenberg wurde 1888 verkauft, als die letzte Judenfamilie nach Krautheim übersiedelte.
Zitierhinweis: Hundsnurscher, Franz/Taddey, Gerhard: Die jüdischen Gemeinden in Baden, Stuttgart 1968, Beitrag zu Ballenberg, veröffentlicht in: Jüdisches Leben im Südwesten, URL: […], Stand: 20.12.2022
Lektüretipps für die weitere Recherche
- Badisches Städtebuch (Deutsches Städtebuch Bd.4), Stuttgart 1959, S. 47.