Faksimilierung des Codex Manesse
Faksimilierung des Codex Manesse, 1923-1927, Zuschnitt durch LEO-BW. Quelle: Universitätsbibliothek Heidelberg, Graphische Sammlung.

Ein Faksimile entsteht - und zwar nicht irgendeins: Diese Aufnahmen aus dem Bestand der Universitätsbibliothek Heidelberg zeigen die erste Faksimilierung des Codex Manesse, eine der schönsten und kostbarsten Handschriften des Mittelalters. Die farbige Lichtdruckausgabe der großen Heidelberger Liederhandschrift erschien zwischen 1925 und 1927 im Leipziger Insel-Verlag. Für die Reproduktionsarbeiten war das Original per Sonderzug von Heidelberg nach Leipzig in die dortige Universitätsbibliothek gebracht worden. Mangels geeigneter technischer Ausstattung übernahm jedoch die Berliner Kunstanstalt Albert Frisch den Lichtdruck. Der Codex ging noch einmal auf Reisen – dieses Mal zur Preußischen Staatsbibliothek.

Mit dem aufwendig hergestellten Faksimile – 137 ganzseitige Miniaturen in bis zu acht Farben und mehr als 700 Textseiten waren zu reproduzieren – wurde das Werk erstmals einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich.

Übrigens: Ein Exemplar dieses Faksimiledrucks kann im Foyer des Obergeschosses der Universitätsbibliothek Heidelberg besichtigt werden.

Zum vollständigen digitalen Faksimile des Codex Manesse.

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Rudolf Gansser

Passbild des jungen Rudolf Gansser aus der "Personalakte".

Quelle: Landesarchiv BW, Hauptstaatsarchiv Stuttgart.

Im Dienst der Kolonialherrschaft: Der aus Wiblingen bei Ulm stammende Rudolf Gansser war von 1896 bis 1901 als Kolonialoffizier in Deutsch-Ostafrika tätig. Drei Jahre später, 1904, wurde Gansser als Kompaniechef nach Deutsch-Südwestafrika abkommandiert und nahm an der blutigen Niederschlagung des Herero-Aufstands teil. Am 11. August 1904 fiel er im Alter von nur 38 Jahren in der Schlacht am Waterberg.

Private Dokumente und Erinnerungsstücke, die im Hauptstaatsarchiv Stuttgart aufbewahrt werden, geben einen Einblick in seine Dienstzeit in den ehemaligen deutschen Kolonien. Gleichzeitig zeigen sie die einseitige, eurozentrische Perspektive der archivalischen Überlieferung: Das Unrecht der Kolonialherrschaft wird in den Unterlagen nicht thematisiert.

Mehr dazu im Archivale des Monats August.

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Die alte Holzbrücke bei Langenburg-Bächlingen
Die alte Holzbrücke bei Langenburg-Bächlingen, um 1790. Quelle: Württembergische Landesbibliothek Stuttgart.

Die Renaissance der Holzbrücken: Die alte Holzbrücke bei Langenburg-Bächlingen, errichtet gegen Ende des 18. Jh., geriet im Zweiten Weltkrieg unter Beschuss und brannte vollständig ab. Die um 1790 entstandene Ansicht war "Seiner Hochfürstlichen Durchlaucht dem regierenden Fürsten zu Hohenlohe Langenburg ec. ec. ec. unterthänigst gewidmet von Fr. Dietrich", heute in der Württembergische Landesbibliothek in Stuttgart.

Im Zuge des Ausbaus des Jagsttal-Radwegs entstand Ende der 1980er Jahre eine Rekonstruktion nach dem historischem Vorbild (Bild: LMZ BW). Inzwischen bereichern eine ganze Anzahl Radwege mit Holzbrücken historischer oder moderner Bauart, mit und ohne Dach, die Radwege an den Flüssen im Ländle. Info zum Radweg Kocher-Jagst-Tauber.

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Deutschlandfahrt 1949, Teilnehmer in Freiburg
Teilnehmer der Deutschlandfahrt bei der Durchfahrt durch Freiburg, 1949. Quelle: Badisches Landesmuseum Karlsruhe, Bildarchiv Südbaden

Das Foto aus dem Bildarchiv Südbaden des Badischen Landesmuseums zeigt Teilnehmer in Freiburg beim wichtigsten deutschen Etappenrennen im Radsport. Das Rennen, das sich an den großen Vorbildern Tour de France und Giro d’Italia orientiert, wird seit 1911 unregelmäßig ausgetragen. 1949 fand es unter dem damaligen Namen „Quer-durch-Deutschland-Fahrt“ unter erschwerten Bedingungen der Nachkriegszeit statt. Deutschland war geteilt und die Ausrichtung eines internationalen Wettbewerbs nicht gestattet. Trotzdem gelang es dem Organisator Hermann Schwartz eine Nord-Süd-Fahrt durch Westdeutschland auf die Beine zu stellen. Auf die Fahrer warteten rund 3.000 km in 13 Etappen von Hamburg nach München. Dabei führte die Tour auch über Freiburg in die damalige badische Landeshauptstadt.

Von der Deutschlandfahrt vier Jahre nach Kriegsende erhofften sich die Fahrradfirmen einen Werbeeffekt für die gesamte Branche.

Für alle Radsport-Fans: Auf LEO-BW finden Sie hier eine Aufnahme von der Deutschland-Tour 30 Jahre später, 1979, bei der Durchfahrt durch Karlsruhe.

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Schrittzähler in Taschenuhrenform, 17. Jahrhundert
Schrittzähler in Taschenuhrenform, 17. Jahrhundert. Quelle: Landesmuseum Württemberg

Heute schon die 10.000 Schritte geschafft?

Mit diesem Schrittzähler aus der Uhren- und Instrumentensammlung des Landesmuseums Württemberg ging es allerdings weniger darum, die tägliche Bewegung zu kontrollieren und zu optimieren. Das Instrument kam als Hilfsmittel bei der geometrischen Messung von Entfernungen zum Einsatz. Das hierbei gewonnene Wissen war für die Erschließung und wirtschaftliche Entwicklung einer Region wichtig.

Während man bei größeren Distanzen Reisezeiten auswertete, nutzten Landmesser bei kürzeren Strecken unter anderem Schrittzähler zum direkten Bestimmen der Entfernung. Dazu wurde das Instrument, das über eine Zugverbindung zum Bein verfügt, am Körper des Vermessers befestigt und die festgelegte Strecke abgeschritten. Im Vergleich zu den im 16. und 17. Jahrhundert üblichen Methoden zur Streckenmessung mit Messketten und Messstangen waren Schrittzähler weitaus komfortabler und einfacher in der Handhabung.

 

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