Neuenburg am Rhein - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1218

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Stadt auf der Rheinniederterrasse und in der Rheinniederung. Der Stadtkern auf der Niederterrasse am Hochgestaderand mit unregelmäßig rippenförmigem Straßennetz als Nachfolgesiedlung einer planmäßigen zähringischen Gründungsstadt. Stadterweiterungen nach Nordosten, Оsten und Südosten mit etwa rechtwinkligem Straßennetz. Neubaugebiete in der Rheinaue im Nordwesten sowie im Süden.
Historische Namensformen:
  • Novum Castrum 1231
  • Nuwenburg 1238
Geschichte: 1231 Novum Castrum, 1238 Nuwenburg. Die Zähringer errichteten ca. 1170/80 Burg und Burgweiler am Ort einer Grangie des Klosters Tennenbach und eines Rheinübergangs. Die Stadtanlage zeigt ein Achsenkreuz mit großer Marktstraße und rippenförmig abgezweigten Gassen. Anfang des 13. Jahrhunderts mit Mauern umgeben; ein Schultheiß erscheint 1227, der Rat 1261. Nach Ausgang der Zähringer 1218 königliche Stadt, 1254 im Kampf gegen die Hohenstaufen Besitznahme durch die Grafen von Freiburg. Nach Zerstörung der am oberen Tor gelegenen Burg 1274 wieder im Schutz des Reiches, Verleihung eines Stadtrechtes durch König Adolf 1292. Trotz heftigen Widerstands der Bürger wurde Neuenburg 1331 an die Herzöge von Österreich verpfändet. Die Stadt blieb - mit einer Unterbrechung von 1415-1425/27 - bis 1806 bei Vorderösterreich. Im 14. Jahrhundert Beteiligung an Städtebünden, insbesondere 1366/68 mit Freiburg und Breisach gegen die Grafen von Freiburg und die ihnen verbündeten Herren. 1469 fand in Neuenburg die erste vorderösterreichische Landständetagung statt, der häufige weitere Landtage folgten. Im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts wurde der Westteil der Stadt samt dem Münster durch wiederholte Hochwasser vom Hochufer in den Rhein gerissen. Neuenburg behielt jedoch einige Bedeutung, z. B. als Tagungsort des Rappenmünzbundes bis Ende 16. Jahrhunderts Den Niedergang brachten die Franzosenkriege. Im 30jährigen Krieg wechselte Neuenburg mehrmals den Besitzer; 1639 starb hier Herzog Bernhard von Weimar an einer Seuche. Im Holländischen Krieg wurde Neuenburg 1675 von den Franzosen verbrannt, im Spanischen Erbfolgekrieg 1704 vollständig zerstört und war bis 1714 von den Einwohnern verlassen. Die frühere Bedeutung war für lange Zeit gänzlich dahin. Anstelle der Fähre wurde dann 1873, nachdem das Elsaß zum Reich gehörte, eine Schiffsbrücke und 1877/78 eine Eisenbahnbrücke für die Bahnlinie Müllheim-Mülhausen gebaut. Noch einmal legte die französische Beschießung vom 9.-13. Juni 1940 fast die gesamte Stadt in Trümmer. Seit dem Übergang an Baden 1806 unterstand Neuenburg dem Bezirksamt/Landkreis Müllheim.
Ersterwähnung als Stadt: 1218

Name: Burg
Datum der Ersterwähnung: 1170 [ca. 1170/80]

Ersterwähnung: 1215
Kirche und Schule: Ein Pfarrer wird 1215 erwähnt, der Dekanatssitz Neuenburg seit 1216, das Liebfrauenmünster 1292. Das Patronat übte die Stadtherrschaft aus. Das Münster besaß 15 Seitenaltäre, die Geistlichkeit war in einem Kapitel (Präsenz) zusammengeschlossen; Kaplaneien und Präsenz bestanden im 16./17. Jahrhundert nach Zerstörung des Münsterbaus weiter. Franziskanerkloster seit 1292 nachweisbar; geschlossener Übertritt des Konvents zur Reformation 1522. Die Einführung der Reformation durch die Bürger wurde von der Regierung bald rückgängig gemacht. Die Klosterkirche wurde 1533 Pfarrkirche der Stadt und den Münsterkaplänen übertragen. Eine Kapuzinerkirche bestand seit 1615 bis zur Zerstörung 1675. 1627 erscheint der heilige Fridolin als Stadtpatron. Spital und Kirche der seit 1258 nachgewiesenen Johanniterkomturei wurden 1704 zerstört, bereits im 30jährige Krieg das im Norden der Stadt gelegene Gutleuthaus mit St. Georgskapelle. Die 1409 erwähnte Heiligkreuzkapelle mit einer Wallfahrt, am Hochufer im Süden der Stadt, wurde 1940 zerstört, 1964 neu errichtet. Nach Zerstörung der Pfarrkirche 1704 neuer Kirchenbau 1725/27, Umbau 1886, 1940 ebenfalls durch Beschießung vernichtet. Auf derselben Stelle wurde 1952/53 die moderne Marienkirche erbaut. Die Pfarrei umfaßt auch die früher selbständige Gemeinde Zienken. Seit 1930 besteht eine evangelische Kirche als Filialkirche von Müllheim, 1962 Pfarrvikariat, 1971 Pfarrei mit Zienken.
Patrozinium: Fridolin
Ersterwähnung: 1627

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