Die Hegaualb

(Naturraum Nr. 091)

Die Hegaualb in der Großlandschaft Schwäbische Alb - Quelle LUBW
Die Hegaualb in der Großlandschaft Schwäbische Alb - Quelle LUBW (zur Vergrößerung bitte klicken)

Die Hegaualb umfasst die südöstliche Abdachung der Schwäbischen Alb zum Hügelland bzw. zu den vorwürmzeitlichen Aufschotterungsplatten des Alpenvorlandes. So grenzt sie im Süden an den zum voralpinen Hügel- und Moorland zählenden Hegau (Naturraum 30) sowie im Südosten an die Donau-Ablach-Platten (Naturraum 40), die Teil der Großlandschaft Donau-Iller-Lech-Platte sind. Im Norden stößt sie an die Baar-Alb und das Obere Donautal (Naturraum 92). im Südwesten geht sie in den ebenfalls zur Schwäbischen Alb gehörenden Randen (Naturraum 90) über, von dem sie durch die Randensprünge - Verwerfungen, die dem Bonndorfer Grabensystem zuzuordnen sind - abgesetzt ist.

Basalt- und Vulkantuffabbaugebiet um die Burgruine Höwenegg - Quelle LMZ BW
Basalt- und Vulkantuffabbaugebiet um die Burgruine Höwenegg - Quelle LMZ BW

Die Hegaualb fällt von 800 m im Norden auf rd. 600 m über NN im Süden ab, wobei der geologische Untergrund eine Dreiteilung der Einheit hervorruft. Im Westen wird der Weißjura großflächig von mächtiger, tertiärer Juranagelfluh, stellenweise auch von rißeiszeitlichen Schottern und Grundmoränenresten überdeckt, weshalb hier Verkarstungsformen kaum in Erscheinung treten. Ein Netz geräumiger, ständig wasserführender Täler, das z.T. bis in die Kalkscholle eingetieft ist, zerlegt die Hochfläche in breite Rücken. Auf ihnen hat sich Wald erhalten, während sonst auf den fruchtbaren, kalkreichen Böden weithin Ackerbau (Getreide, Mais) betrieben wird. Verschiedene Durchbrüche des Hegauvulkanismus zeichnen den Raum aus, darunter das naturgeschützte einstige Basalt- und Vulkantuffabbaugebiet um die Burgruine Höwenegg (798 m über NN). Die höchsten Schlotruinen bilden mit 863 m bzw. 847 m über NN heute aber die Kegel des Neuhewen sowie des südöstlich von Engen gelegenen, einst ebenfalls Basalt liefernden und unter Naturschutz gestellten Hohenhewen.

Der Hohenhewen - Quelle LMZ BW
Der Hohenhewen - Quelle LMZ BW

Im mittleren Teil hat sich über der Weißjurafläche vor allem im Bereich Hattingen-Emmingen-Liptingen inselhaft tertiäre Nagelfluh und Süßwassermolasse erhalten. Auf einem eher unruhigen Relief lassen hier tiefgründige Böden eine ertragreiche Acker- und Dauergrünlandnutzung zu, die von wenigen großen, heute freilich stark gewerblich überprägten Dörfern betrieben wird. Den Höhenverhältnissen entsprechende Temperaturen und mäßige Niederschläge im Regenschatten der Hohen Alb – 600 bis 700 mm im Jahr – unterstützen dies.

Hegaualb-Hochfläche Witthoh bei Tuttlingen mit Riedhof - Quelle LMZ BW
Hegaualb-Hochfläche Witthoh bei Tuttlingen mit Riedhof - Quelle LMZ BW

Sowohl im Norden als auch im Süden fehlt eine solche Decke. Dort kommt der verkarstete Weißjurauntergrund durch bewaldete, oft mit Dolinenfeldern besetzte Höhenrücken und steilwandige, von Wiesen eingenommene Trockentäler zur Geltung. Im Ostteil schließlich steht der Weißjura weiträumig unbedeckt an. Seine Oberfläche wird im Norden durch kräftig in die Massenkalke eingeschnittene Trockentäler, im Süden – auf Plattenkalken – durch sanfte, ausdruckslose Talwannen gestaltet. Auf oft lehmigen Böden treten dort vereinzelt Quellen aus, im Gegensatz zum wasserarmen, bodenkargen Massenkalk, auf dem Schafweiden dominieren. Der Waldanteil steigt deutlich an, und auf den Landwirtschaftsflächen überwiegt Dauergrünland jetzt klar das Ackerland. In der gesamten naturräumlichen Einheit macht sich direkt die Europäische Kontinentalwasserscheide bemerkbar: Im Norden ist das Gewässernetz hauptsächlich zur Aitrach-Donau, im Süden zum Bodensee-Rhein orientiert. In Verlängerung der Talläufe aus dem mittleren Teil der Einheit findet sich unweit der Naturraumgrenze bereits im Hegau bei Aach der Quelltopf der Radolfzeller Aach, in dem das vornehmlich bei Immendingen und Fridingen versickerte Donauwasser wieder ans Tageslicht kommt.

Weiterführende Informationen zu diesem Naturraum finden Sie unter dieser URL im Webangebot der LUBW.

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