Nordamerikanischer Ochsenfrosch

Stehen in starker Konkurrenz mit einheimischen Amphibien

Beitrag von Naturkundemuseum Karlsruhe

 Skelette und Modelle des Ochsenfroschs [Quelle: Naturkundemuseum Karlsruhe, Foto: Mathias Vielsäcker]
Skelette und Modelle des Ochsenfroschs [Quelle: Naturkundemuseum Karlsruhe, Foto: Mathias Vielsäcker]

Der Nordamerikanische Ochsenfrosch (Rana ctesbeiana) wurde von seinem ursprünglichen Verbreitungsgebiet im östlichen Teil Nordamerikas unter anderem in der Karibik, Europa, China und Japan eingeführt. Erste Importe nach Europa erfolgten bereits in den 1930er Jahren. Die Ansiedlung fand überwiegend für die Gastronomie (Froschschenkel) statt. Ebenfalls konnten einige Terrarien- und Gartenteichtiere entkommen oder wurden ausgesetzt. Die derzeit einzige bekannte stabile Ochsenfroschpopulation in Deutschland kommt in den Baggerseen nördlich von Karlsruhe vor.

Mit Gelegen von bis zu 20.000 Eiern und einer Lebenserwartung von etwa 10 Jahren haben Ochsenfrösche ein enormes Vermehrungspotential. Die bis 20 cm großen Frösche fressen alles, was sie überwältigen und verschlingen können, einschließlich Artgenossen. Die Kaulquappen ernähren sich ganz überwiegend von Algen, fressen aber auch Kaulquappen anderer Amphibienarten.

Ochsenfrösche konkurrieren mit einheimischen Amphibien um Raum und Nahrung und stellen für sie Fressfeinde dar. Außerdem übertragen sie den für viele Amphibienarten tödlichen Chytridpilz. Die invasive Art wird daher bekämpft. Vorkommen bei Stuttgart und in Nordrhein-Westfalen wurden bereits erfolgreich ausgerottet. Im Raum Karlsruhe laufen seit 2001 Bekämpfungsmaßnahmen.

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