Herrenwieser See

Der Herrenwieser See, 1966 - Quelle LABW
Der Herrenwieser See, 1966 - Quelle LABW

Der Herrenwieser See im Nordschwarzwald liegt auf 829,5 m Höhe über NN auf dem Gebiet des Ortsteils Herrenwies der Gemeinde Forbach im Landkreis Rastatt. Er ist ein während der letzten Eiszeit im Buntsandstein entstandener Karsee mit einer rund 170 m hohen Karwand. Herrenwies liegt etwa 2,4 km Luftlinie südwestlich des Sees, die Schwarzenbachtalsperre ungefähr 1,7 km südöstlich und der Hauptort Forbach ungefähr 4,6 km Luftlinie entfernt in nordöstlicher Richtung. Dort erhebt sich auch der 1001 m hohe Seekopf, an dessen Osthang der Karsee liegt, sowie die 1099,5 m hohe Badener Höhe. Die Gemeinde Forbach verzeichnet auf ihrem Gebiet eine Vielzahl von Karen, wenngleich nicht alle einen See ausgebildet haben: Blindsee (820 m ü. NN), Eierkuchenberg (780 m), Streitmannskopf (830 m), Seegrund (910 m), Schwarzenberg (820 m), Dreikohlplatte (890 m), Teufelskamm (890 m), Seeberg (910 m), Nägeliskopf (880 m), Kessel (890 m), Diebau (800 m), Blindsee (880 m), Schurmsee (794 m) und Hirschlach (810 m).

Der im Kartenbild aufgrund seiner ovalen Form schnell zu identifizierende See ist 176 m lang und 92 m breit. Seine Fläche beträgt ungefähr 1,2 Hektar. Der bis zu 9,5 m tiefe und aus drei Quellen in der Karwand gespeiste See entwässert über den zunächst nördlich verlaufenden und dann nach Ost-Südost abknickenden Seebach in den Stausee Schwarzenbachtalsperre. Während des 19. Jahrhunderts wurde der See mit einem Ablauf versehen und das Wasser aufgestaut, um es als Schwallung für die Holzflößerei zu nutzen. Auch heute noch ist die Murgschifferschaft der größte Waldbesitzer in diesem Teil des Schwarzwaldes, wenngleich in den 1920er Jahren große Waldflächen an den Staat verkauft wurden.

Entlang des Seeufers entstand im Laufe der Jahrtausende eine Torfschicht, die den See heute als Schwingrasengürtel umgibt. Das Seeufer und der angrenzende Bereich haben sich zu einem Refugium seltener Pflanzen entwickelt, sodass der gesamte See und die Uferzonen sowie die Karwand als FFH-Gebiet (gemäß Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) unter Schutz gestellt wurden. Um ein Betreten zu verhindern, wurde das Seeufer abgezäunt.

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