Johann von Aldringen (geb. 10.12.1588, gest. 22.07.1634)

von Theresa Reich

Johann von Aldringen (1588-1634), in: Oraeus, Heinrich, Theatri Europaei Continuatio III. Das ist: Historischer Chronicken Dritter Theil, Frankfurt am Main, 1670, S. 2 [Quelle: Bayerische Staatsbibliothek München, Digitale Sammlungen]
Johann von Aldringen (1588-1634), in: Oraeus, Heinrich, Theatri Europaei Continuatio III. Das ist: Historischer Chronicken Dritter Theil, Frankfurt am Main, 1670, S. 2 [Quelle: Bayerische Staatsbibliothek München, Digitale Sammlungen]

Johann von Aldringen (geb. am 10. Dezember 1588 in Luxemburg, gest. am 22. Juli 1634 in Landshut) war zunächst Schreiber in der luxemburgischen Landeskanzlei. Er trat 1618 in kaiserliche Dienste und begann seine militärische Laufbahn in Oberitalien und Tirol. Am 30. März 1618 wurde er von Erzherzog Leopold V. von Österreich zum Hauptmann ernannt. Seine militärische Aufgabe bestand unter anderem darin, mit dem Herzog von Bayern die Verteidigung an der böhmisch-passauischen Grenze zu sichern. Zudem war Aldringen am böhmischen Feldzug beteiligt.

Ab 1621 unterstand er dem Befehl Maximilians von Bayern, der ihn im September zum Oberstleutnant erhob. Bevor Aldringen zu Wallensteins Berater wurde, hatte er mehrere militärische Posten der kaiserlichen Armee inne. Mit der Ernennung Wallensteins zum General scheint Aldringens Arbeit für diesen besonders wertvoll gewesen zu sein, da er ihn bei taktischen Fragen zur Kriegsführung und diplomatischen Aktivitäten unterstützt hat, etwa den Verhandlungen zum Frieden von Lübeck 1629. Anschließend ist Aldringen auf dem italienischen Kriegsschauplatz bei den Kämpfen um Mantua anzutreffen. Im April 1632 erhielt Aldringen nach dem Tod Tillys den Oberbefehl über das kaiserlich-ligistische Heer, einen Monat zuvor wurde er in den Reichsgrafenstand erhoben. Noch im selben Jahr folgte die Ernennung zum Feldmarschall.

Zu einem ersten Dissens zwischen Aldringen und Wallenstein kam es während des oberdeutschen Feldzugs 1633 gegen Schweden. Aldringen erhielt unterschiedliche Anweisungen von Maximilian von Bayern und Wallenstein. Während der bayerische Kurfürst ihm zu einer offensiven Schlachtentaktik riet, sollte er wiederum nach Wallensteins Plänen eine passive, zurückhaltende Haltung einnehmen.

Aldringen beteiligte sich an der Verschwörung gegen Wallenstein. Über seine genauen Beweggründe kann nur spekuliert werden. Vielleicht konnte er, ebenso wie der Kaiser, Wallensteins Pläne nicht mehr durchschauen und sah ihn als Gefahr für das militärische Handeln der kaiserlichen Armee.

Aldringen starb am 22. Juli 1634 bei Kämpfen mit der schwedischen Armee in der Nähe von Landshut.

Literatur in Auswahl

  • Böhm, Ernst, Johann von Aldringen, Diss., Halle 1882.
  • Bücheler, Heinrich, Von Pappenheim zu Piccolomini. Sechs Gestalten aus Wallensteins Lager. Biographische Skizzen, Sigmaringen 1996, S. 39-59.
  • Duch, Anro, Aldringen, Johann Freiherr, Graf von, in: Neue Deutsche Biographie, Bd. 1, Berlin 1953, S. 188–190.
  • Kampmann, Christoph, Europa und das Reich im Dreißigjährigen Krieg. Geschichte eines europäischen Konflikts, Stuttgart 2013.

Zitierhinweis: Theresa Reich, Johann von Aldringen, in: Der Dreißigjährige Krieg, URL: […], Stand: 15.08.2022

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