Laura Maria Schradin
Die Frauenrechtlerin und Politikerin Laura Maria Schradin aus Reutlingen, Quelle: Heimatmuseum Reutlingen

Eine der ersten politisch engagierten und als Gemeinderätin tätigen Frauen im Südwesten war Laura Schradin geborene Pfenning. Sie stammte aus einer verarmten Winzerfamilie und verdiente sich ihren Lebensunterhalt als Arbeiterin der Textilfabrik „Hecht und Gross“ in Reutlingen. Trotz geringen Einkommens ermöglichte ihr das eine gewisse Freiheit und Eigenständigkeit, die sie auch nach der Heirat und der damit einhergehenden Besserstellung beibehalten konnte. Seit 1897 gehörte sie der SPD an und nahm 1907 am Stuttgarter Sozialistenkongress teil. Während des Ersten Weltkriegs sorgte sie dafür, dass viele Soldatenfrauen in den „Kriegsflickwerkstätten“ beschäftigt wurden und ein Einkommen hatten. Nach dem Krieg wurde sie Gemeinderätin und nahm als eine von 13 Frauen an der Verfassunggebenden Landesversammlung von Württemberg teil. Mitte der 1920er Jahre verließ sie die SPD und wurde in den 30er Jahren Landtagskandidatin der Reichspartei für Volksrecht und Aufwertung. Laura Schradin kam 1878 in Reutlingen zur Welt und starb am 8. März 1937 in Tübingen an den Folgen eines Schlaganfalls. Mehr auf LEO-BW und in Momente.

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Überlieferungsbildung im digitalen Zeitalter
Stuttgart 21 Pro und Contra, Blog von Alexander Zinsstag im Baden-Württembergischen Online-Archiv BOA, (Quelle: BOA/Landearchiv BW, HStAS J 126)

Der Themenkomplex „Bahnprojekt Stuttgart 21“ wurde und wird in der baden-württembergischen Öffentlichkeit kontrovers diskutiert. Die Aktivitäten von Befürwortern und Gegnern des Projekts fanden spätestens seit 2010 reichhaltigen Niederschlag im Internet. Um die daraus entstandenen Websites und Blogs zu sichern und für die Öffentlichkeit dauerhaft nutzbar zu machen, legte das Landesarchiv im Jahr 2013 die sogenannte „Webdokumentation Stuttgart 21“ an. Doch wie können Inhalte aus dem Internet überhaupt archiviert und dauerhaft gesichert werden? Und wie steht es um die Auswertungsmöglichkeiten von Websites oder Blogs? Einen ausführlichen Überblick über die Herausforderungen und Chancen der Archivierung von Web-Unterlagen finden Sie im LEO BW- Themenmodul „Südwestdeutsche Archivalienkunde“. Hier werden einzelne Archivaliengattungen und Quellentypen vom Frühmittelalter bis in die unmittelbare Gegenwart vorgestellt und anschaulich erklärt. Auch im Rechercheführer des Landesarchivs finden Sie weitere Informationen zu den Besonderheiten digitaler Unterlagen.

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Die Kloster-Datenbank Baden Württemberg
Die Benediktinerinnenabtei Amtenhausen auf der Seite der Klosterdatenbank Baden Württemberg

Während der Säkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts wurden viele Klöster aufgelöst. Von einigen finden sich heute kaum noch Spuren. So befand sich in dem kleinen Ort Amtenhausen bei Immendingen bis 1803 ein Benediktinerinnenkloster, dessen Gründung Anfang des 12. Jahrhunderts von dem damals bedeutenden Kloster St. Georgen ausgegangen war. Zunächst erlangten die Herren von Wartenberg Einfluss, im Lauf des Spätmittelalters zunehmend das Haus Fürstenberg als deren Erbe. Bis zum Dreißigjährigen Krieg scheint der Konvent recht groß gewesen zu sein. Der Grundbesitz verteilte sich über die Baar, weitere Ländereien befanden sich am Bodensee und im Hegau. Die Nonnen produzierten Paramente, Kerzen und Hostien für die umliegenden Pfarreien. Bereits im Dreißigjährigen Krieg mussten die Schwestern fliehen und hatten auch während der folgenden kriegerischen Auseinandersetzungen immer wieder zu leiden. 1803 fiel die Einrichtung an Fürstenberg. Mitte des 19. Jh. wurden die meisten Gebäude abgerissen. Heute existiert nur noch das ehemalige Prioratsgebäude. Mehr Informationen gibt es auf LEO BW.

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Lucian Reich Aquarell
Aquarell des Lucian Reich aus dem frühen 19. Jahrhundert, StAF B 695/1 Nr. 731.

Die Archivalie des Monats März stammt diesmal aus dem Staatsarchiv Freiburg. Das mit viel Hingabe zum Detail gemalte Aquarell des Malers und Oberlehrers Lucian Reich zeigt ein schmiedeeisernes Tor und einen kleineren Seiteneingang zu einer Parkanlage in der Stadt Hüfingen. Erbaut wurde die Anlage vor 200 Jahren durch die Hüfinger „Freunde der Natur“, zu denen auch der berühmte Komponist und Pädagoge Johann Nepomuk Schelble gehörte. Die in kürzester Zeit entstanden Anlagen wurden jedoch in der Nacht vom 4. auf den 5. März 1821 wieder zerstört. Das Bild befindet sich in einer Akte des Bezirksamtes Hüfingen, die im Rahmen des abgeschlossenen Projekts "Erschließung der Bezirks- und Landratsamtsbestände" des Staatsarchivs Freiburg verzeichnet wurde. Diese Akte offenbart eine bemerkenswerte Geschichte aus der historischen Stadt auf der Baar und stellt darüber hinaus ein anschauliches Zeugnis einer von Revolution und Aufständen geprägten Generation dar.

 

 

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Das Alte Rathaus in Emmendingen
Das Deutsche Tagebucharchiv e.V. (DTA) hat seinen Sitz im alten Emmendinger Rathaus [Copyright: Literaturland Baden-Württemberg]
Das Tagebuchschreiben ist wohl eine der subjektivsten Spielarten des Schreibens. Gleichzeitig mischt sich im Tagebuch immer auch das Private mit dem Politischen, die individuellen Sorgen und Nöte mit der Weltgeschichte. Gerade diese einzigartige Mischung macht Tagebücher zu einem wichtigen Bestandteil unserer Erinnerungskultur. Die in Tagebüchern dokumentierten Lebenswelten von Bürgerinnen und Bürgern gelten als vielversprechende Quelle für die Erforschung von Alltags- und Mentalitätsgeschichte. Seit 1998 existiert im Alten Rathaus von Emmendingen ein würdiger Aufbewahrungsort für solche Zeitzeugnisse. Im Deutschen Tagebucharchiv werden Tagebücher, Lebenserinnerungen und Briefe gesammelt, inhaltlich erschlossen und der Allgemeinheit zugänglich gemacht. Seit nunmehr einem Jahr steht das Deutsche Tagebucharchiv, das 2014 um ein Museum erweitert wurde, als „Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung“ unter Denkmalschutz. Mehr Informationen zum Deutschen Tagebucharchiv finden Sie auf LEO BW.
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