Adersbach
Adersbach und Rauhof, Gemarkungsplan der badischen Landesvermessung, Quelle LABW, GLAK H-1 Nr. 13

Heimattage 2020: Das ganzjährige Festival, gleichzeitig offizielles Landesfest von Baden-Württemberg, wird in diesem Jahr von Sinsheim ausgerichtet. Anlass ist das 1250-jährige Stadtjubiläum. Neben Sinsheim und dem bekannten Steinsfurt gehören weitere elf Ortsteile zur der Kraichgau-Gemeinde. Einer davon wird jede Woche auf der Facebook-Seite der Heimattage vorgestellt. Ergänzende Infos gibt es auf LEO-BW. Den Anfang macht Adersbach. Der ländliche Ort ist umgeben von Feldern und Wäldern. Wie die Flurkarte zeigt, sah es im Jahr 1877 ganz ähnlich aus. Heute leben in Adersbach etwas mehr als 600 Einwohner. Die Ortsherrschaft lag seit dem 16. Jahrhundert bei den Freiherren von Gemmingen, die mit dem „Herrschaftshaus“ einen imposanten, im 17. Jahrhundert errichteten Fachwerkbau hinterlassen haben. 1805 kam Adersbach zu Baden. Mehr über die Heimattage finden Sie hier.

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Eberhard Württemberg Herzog II
Eberhard der Zweite. Herzog von Württemberg. Copyright: Tobias-Bild Universitätsbibliothek Tübingen

Zweimal Eberhard: Während Eberhard im Bart als populäre Figur der Landesgeschichte gilt, fiel das Urteil über seinen jüngeren Cousin und Nachfolger Eberhard II. wenig positiv aus. Ulrich, der Vater des jüngeren Eberhard, hatte im Nürtinger Vertrag von 1442 die Teilung Württembergs zwischen sich und seinem Bruder Ludwig festschreiben lassen. Nach Ludwigs Tod 1450 führten die Auseinandersetzungen um die Vormundschaft über die beiden Söhne Ludwigs zu militärischen Konflikten auf Reichsebene, die sich über mehrere Jahre hinzogen und in einem Desaster für Ulrich endeten. Er geriet in Gefangenschaft und wurde erst gegen ein Lösegeld freigelassen. Eberhards Verhältnis zu seinem Vater war schwierig. 1477 ermöglichte ein Hausvertrag dem jüngeren Eberhard die Nachfolge im Uracher Landesteil, der von Eberhard im Bart regiert wurde. Doch gegenüber seinem politisch gewiefteren und von Ulrich unterstützten Cousin blieb er praktisch machtlos. Die Aufhebung der Landesteilung im Münsinger Vertrag 1482 verschärfte die Situation, zudem residierte Eberhard im Bart nun ebenfalls in Stuttgart. Nach dessen Tod 1496 trat der jüngere Eberhard die Nachfolge im unlängst zum Herzogtum erhobenen Württemberg an. Bald musste er die Herrschaft mit einem Regentschaftsrat teilen, wurde schließlich ganz entmachtet und floh nach Ulm. Er starb am 17. Februar 1504 im pfälzischen Exil. In die Geschichte ging Eberhard II. als charakterschwacher und verschwenderischer Versager ein. Das düstere Bild wurde inzwischen als Produkt zeitgenössischer Propaganda entlarvt. Die ausführliche Geschichte aus „Das Haus Württemberg: ein biographisches Lexikon“ auf LEO-BW.

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Gasthaus zum Schwarzwälder Hof
Gasthaus zum Feldberger Hof im Schwarzwald. Quelle: LABW, GLAK 69 Baden, Sammlung 1995 F I Nr. 81 a, 110

Hüttenzauber im Schwarzwald: Zu den Pionierinnen in Sachen Wintertourismus gehört die auch als Feldbergmutter bekannte Fanny Mayer. Die in den 1860er Jahren eingerichtete Gastwirtschaft unterhalb des Feldberggipfels übernahm 1879 der Pächter Carl Mayer. Zwei Jahre später starb Carls Frau im Kindbett. Im bitterkalten Februar 1881 reiste Schwester Franziska aus Basel an, um der Familie beizustehen. Die Winter waren schneereich, eine befestigte Straße wurde erst 1885 fertiggestellt. Fanny, die nur vorübergehend bleiben wollte, gab ihre Stellung in Basel auf. Sie wurde nicht nur zur liebevollen Ziehmutter für den verwaisten Neffen Oscar, sondern auch zur Seele und treibenden Kraft des Feldberger Hofs, der durch die Ära des Skisports starken Zulauf erhielt und in mehreren Etappen zu einem großen Hotel mit Tagesgastronomie ausgebaut wurde. Schon 1891 gründeten Skibegeisterte aus Todtnau den heute noch bestehenden Skiclub. 1934 starb Fanny Mayer mit 83 Jahren. Eine Gedenktafel an der von ihr gestifteten Kapelle neben dem heutigen Sporthotel erinnert an sie. Ein literarisches Denkmal für die Feldbergmutter entstand mit dem Roman „Winteräpfel“. Bild: Der alte Feldberger Hof 1896, Quelle LABW, GLAK 69 Baden, Sammlung 1995 F I Nr. 81 a, 110. In den 1970er Jahren entstand ein neuer Hotelkomplex.

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Die Geschwister Reiß in Mannheim
Die Geschwister Reiß in Mannheim. Quelle: Reiss-Engelhorn-Museen

An die Namen der Geschwister Reiss erinnert der Name der Reiss-Engelhorn-Museen. Carl Reiß wurde am 15.02.1843 in Mannheim geboren und machte in den Gründerjahren Karriere, zuletzt als Direktor und Aufsichtsrat in den Führungsetagen von mehr als 25 Banken, Industrieunternehmen und Versicherungen. Nach dem frühen Tod seiner Frau Bertha, der Tochter des BASF-Gründers Friedrich Engelhorn, übernahm seine Schwester Anna die repräsentativen Pflichten. Die sehr selbstbewusste und selbstständige Anna (1836-1915) hatte einige Jahre als Schauspielerin und Sängerin gearbeitet. Die Villa der Geschwister in E 7, 20 der Quadratestadt wurde zu einem kulturellen Zentrum. Sie förderten junge Talente und stifteten größere Summen für Kunst, Kultur, Wissenschaft und soziale Zwecke. Nach dem Tod der Geschwister, Carl Reiß starb 1914, ging das Vermögen an die Stadt Mannheim mit der Auflage zur Einrichtung eines Museums. Erst 1957 konnte die Verfügung mit der Eröffnung des Reiss-Museums im Mannheimer Zeughaus umgesetzt werden. 2001 wurde mit der Gründung der Curt-Engelhorn-Stiftung das Museum in Reiss-Engelhorn-Museen umbenannt. Mehr zur Anna und Carl Reiß auf LEO BW und auf der Seite der Reiss-Engelhorn-Museen.

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Die Abrechnung von Dresch-Arbeiten wurde mit diesen Kerbhölzern dokumentiert. Vorlage: LABW, StAWt-A 91.

 

Etwas auf dem Kerbholz haben – den Spruch kennen viele, doch was ist eigentlich ein Kerbholz? Im Staatsarchiv Wertheim wird eine beachtliche Sammlung davon aufbewahrt. Das Bildbeispiel zeigt die Abrechnung von Dresch-Arbeiten mit Kerbhölzern. Das oberste gibt an: "Dinckel kerben uff Vockenrodt, mit den Treschern malter weiß angeschnitten Anno 1605." Mehr zur Geschichte der Kerbhölzer in unserer Rubrik Wirtschaft und Technik.

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