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Kuratorium „Gedenken an die nach Frankreich deportierten Juden aus Baden und der ehemaligen Saarpfalz”
Am 9. September 2019 unterzeichneten die Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland eine „Vereinbarung zum Erhalt der Gräber der 1940 nach Gurs in Südfrankreich deportierten Jüdinnen und Juden”. Darin heißt es: „Das Land Baden-Württemberg, das Land Rheinland-Pfalz und das Saarland bekennen sich zu ihrer historischen Verantwortung für die dauerhafte und würdige Erhaltung der Gräber von nach Frankreich deportierten Juden und die Pflege der deutsch-französischen Zusammenarbeit und Begegnung in der Erinnerung und dem Gedenken an die jüdischen Opfer. […] Durch die Bewahrung des Gedenkens an die nach Frankreich deportierten Juden dient der Zusammenarbeit auch der Prävention und der Bekämpfung antisemitischer Haltungen in der heutigen Gesellschaft.“
Seitdem arbeiten die drei Bundesländer eng beim Erhalt und bei der Pflege der etwa 2.000 Gräber von nach Südfrankreich deportierten jüdischen Bürgerinnen und Bürger sowie bei der Gedenkstättenarbeit zusammen. Ein Kuratorium begleitet die Umsetzung der Ländervereinbarung und koordiniert die Erinnerungsarbeit öffentlicher und zivilgesellschaftlicher Akteure. Das Kuratorium setzt sich aus unterschiedlichen Institutionen zusammen. Unter https://www.gurs.education finden Sie weitere Informationen.
Das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg
Die Geschäftsführung liegt beim Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg. Das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg ist unter anderem für die religiösen Angelegenheiten im Land zuständig. Die Zusammenarbeit mit den jüdischen Organisationen im Land und die Pflege des jüdischen Kulturerbes fallen darunter.
Der baden-württembergische Landtag stellt seit vielen Jahren Mittel für den Erhalt der Gräber der 1940 nach Gurs deportierten Jüdinnen und Juden sowie für den Erhalt der Erinnerung an diese zur Verfügung. Seit dem Jahr 2019 arbeiten die Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland sowie eine Arbeitsgemeinschaft badischer Gemeinden bei dieser Arbeit zusammen.
Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz
Die Website der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz thematisiert die Deportation von 825 Männern, Frauen und Kindern jüdischer Herkunft aus der Pfalz nach Gurs. Anhand von kommentierten Fotografien und Erinnerungen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen werden der Ablauf der Deportation und einzelne Biographien näher beleuchtet.
Landeszentrale für politische Bildung des Saarlandes
Das Saarland ist durch die Landeszentrale für politische Bildung in diesem Gremium vertreten. Die Landeszentrale hält mit der Internetseite https://gurs.saarland und der angeschlossenen Datenbank die Erinnerung an die am 22. Oktober 1940 aus dem Saarland aus Anlass der sogenannten „Wagner-Bürckel-Aktion“ deportierten jüdischen Saarländer:innen wach. Ebenso wird dort der bereits im Jahr 1935 nach Frankreich und die Benelux-Länder emigrierten Saarländer:innen gedacht, die nach 1940 ins Lager Gurs verschleppt wurden. Das gilt auch für die im Spanischen Bürgerkrieg in den Internationalen Brigaden kämpfenden Saarländer:innen, die bereits 1939 in das Lager Gurs kamen.
Die Landeszentrale für politische Bildung des Saarlandes ist zudem für die wissenschaftlich-pädagogische Begleitung der Gedenkstätte Gestapo-Lager Neue Bremm zuständig. Das von 1943 bis 1944 an der Landesgrenze existierende Lager war unter anderem Durchgangslager für französische Widerstandskämpfer:innen sowie in Frankreich verhaftete Spanienkämpfer- und NS-Gegner:innen aus dem Saarland sowie aus Deutschland. Die Inhaftierten wurden von dort in Zuchthäuser und Konzentrationslager verschleppt. Zudem ist die Landeszentrale die Koordinierungsstelle für die LAG Erinnerungsarbeit im Saarland und betreut dabei redaktionell unter anderem die Internetseite www.erinnerungsarbeit-saarland.de sowie die darin enthaltene Präsentation der außerschulischen Erinnerungsorte im Saarland und der angrenzenden Regionen.
Stadt Karlsruhe - „Deportiertenfriedhof und Lager Gurs“
Die Stadtverwaltung Karlsruhe nimmt die Aufgaben der Geschäftsführung der „Arbeitsgemeinschaft zur Unterhaltung und Pflege des Deportiertenfriedhofs in Gurs“ wahr. Hier finden Sie insbesondere Informationen zum ehemaligen Lagerfriedhof und ein Verzeichnis der vorhandenen Gräber.
Bezirksverband Pfalz - „Gedenken und Erinnern“
Als höherer Kommunalverband übernimmt der Bezirksverband Pfalz für alle Städte und Gemeinden der Pfalz das Gedenken an die Deportation nach Gurs sowie an die von ihr betroffenen Menschen. Hier finden Sie insbesondere Informationen zu den Erinnerungsmaßnahmen in der Pfalz, insbesondere zu den regelmäßig stattfindenden Gedenkfahrten nach Gurs.