Feldhamster

Vom Landwirtschaftsschädling zur geschützten Art

Beitrag von Naturkundemuseum Karlsruhe

 Schaupräparat eines Feldhamsters [Quelle: Naturkundemuseum Karlsruhe, Foto: Mathias Vielsäcker]
Schaupräparat eines Feldhamsters [Quelle: Naturkundemuseum Karlsruhe, Foto: Mathias Vielsäcker]

Der Feldhamster (Cricetus cricetus) war ursprünglich in den Steppen Osteuropas beheimatet. In der Nacheiszeit im Zuge der landwirtschaftlichen Erschließung breitete er sich als Kulturfolger in die neuen Agrarflächen aus. Heute ist er von Westeuropa bis nach Zentralasien verbreitet. Sichere Nachweise aus Baden-Württemberg stammen von 200 n. Chr. Inzwischen sind in Deutschland jedoch nur noch inselartige Restpopulationen anzutreffen.

Feldhamster bewohnen trockene Tieflandsteppen und offene Feldlandschaften. Sie benötigen Lehm- oder Lössböden, in die sie ihre großen Baue bis in 1 bis 2 Meter Tiefe anlegen können. Dort lagern sie umfangreiche Wintervorräte für einen Winterschlaf mit Wachphasen ein.

Jahrhundertelang wurde in Deutschland die Ausrottung des Feldhamsters vorangetrieben, da er bei massenhafter Vermehrung ein Landwirtschaftsschädling ist. Inzwischen ist er vom Aussterben bedroht und daher besonders geschützt.

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