Kalikokrebs

Die invasive Art bedroht unter anderem heimische Amphibien und Libellen

Beitrag von Naturkundemuseum Karlsruhe

 Präparat eines Kalikokrebses [Quelle: Naturkundemuseum Karlsruhe, Foto: Mathias Vielsäcker]
Präparat eines Kalikokrebses [Quelle: Naturkundemuseum Karlsruhe, Foto: Mathias Vielsäcker]

Der Kalikokrebs (Faxonius immunis) stammt ursprünglich aus dem Einzugsgebiet des Mississippi in Nordamerika. 1993 wurde er erstmals in Deutschland bei Sinzheim entdeckt. Wahrscheinlich wurde er durch Personal des damaligen kanadischen Luftwaffenstützpunkts ausgesetzt und breitete sich dann aktiv über die Rheinzuflüsse sowie über Gräben und Hochwasserentlaster aus. Heute ist er am Oberrhein zwischen Kehl und Mainz weit verbreitet und etabliert.

Der Kalikokrebs geht über Land und lebt außer in Fließgewässern auch dauerhaft in flachen Tümpeln. Austrocknung überlebt er durch Röhrenbau im Ufer. Die Tiere pflanzen sich als einzige Flusskrebse bei uns bereits im ersten Lebensjahr fort. Dadurch kann der Kalikokrebs in Kleingewässern sehr rasch Massenbestände aufbauen. Solche Gewässer sind milchkaffeefarben trübe und ohne Wasserpflanzen. Der räuberische Allesfresser gefährdet besonders Amphibien und Libellen und ist Überträger der Krebspest.

Um die Ausbreitung dieser invasiven Art einzudämmen, werden Baumstammbarrieren errichtet, um eine Einwanderung in noch unbesiedelte Kleingewässer zu verhindern. Kiesüberschichtungen von Lehmufern sollen zudem den Bau von Röhren erschweren. Die Art wird sich trotz dieser Maßnahmen vermutlich weiter ausbreiten.

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