Saline Wilhelmshall

Die Saline Wilhelmshall auf einer Karte der Beschreibung des Oberamts Rottweil, 1875.
Die Saline Wilhelmshall auf einer Karte der Beschreibung des Oberamts Rottweil, 1875.
Als die beim ehemaligen Kloster Rottenmünster 1824 vorgenommenen Tiefbohrungen auf Steinsalz erfolgreich waren, leitete der württembergische Staat den Bau der 1828 eröffneten Saline Wilhelmshall in die Wege. Die triste ökonomische Lage Rottweils erfuhr unter der Leitung des ersten Salinendirektors Friedrich August von Alberti (1795–1878; zugleich ein bedeutender Geologe, dessen Forschungen zur Abgrenzung der süddeutschen Trias von anderen Formationen führten) dadurch eine erste Aufhellung. Die höchste Jahresproduktion wurde 1837 mit 9422 Tonnen Salz erreicht. 1845 waren, ohne Beamte und Offizianten, 70 Arbeitskräfte beschäftigt. Die Eröffnung von vier schweizerischen Salinen sowie der Saline Stetten (bei Haigerloch) im nahen preußischen Hohenzollern, dazu die Tatsache, dass Preußen 1858 den Salzliefervertrag für Hohenzollern nicht erneuerte und das staatliche Salzmonopol 1867 aufgehoben wurde, ließen die Produktion auf den absoluten Tiefstand von 1991 Jahrestonnen 1867 absacken. Dann besserten sich die Absatzverhältnisse wieder. Die durchschnittliche Jahresproduktion 1900–1942 betrug ca. 6000–7000 t, nach 1948 ca. 5600 t, in den Jahren vor der Schließung (30.4.1969) ca. 4000 Tonnen.

Alfred Lutz

Veröffentlicht in: Der Landkreis Rottweil. Hg. v. der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landkreis Rottweil (Kreisbeschreibungen des Landes Baden-Württemberg). Ostfildern 2004, Bd. 2, S. 137. 
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