Friesenheim - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0800 [9. Jahrhundert]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Das Dorf, eine dicht gereihte Siedlung mit Bach und Straße als Achse, nimmt ein flaches, zur Oberrheinebene geöffnetes Tal in den Vorbergen ein. Die straßendorfartige Form ist durch ältere Ausbauten entlang der Bundesstraße 3 zur Kreuzform erweitert und wird durch flächige Neubauentwicklung an beiden Talhängen, besonders am nordwestlichen Hang, zur Gitterform verändert. Die nach Westen zum abseitsliegenden Bahnhof führende Straße ist locker von Wohn- und Gewerbebauten gesäumt.
Historische Namensformen:
  • Frisenhaim 0800 [9. Jahrhundert]
Geschichte: 9. Jahrhundert Frisenhaim. Vielleicht Ort der fränkischen Staatskolonisation. 1016 schenkte Kaiser Heinrich II. Besitz an Kloster Schuttern, das bereits überragender Grundherr war, später mit Zwing und Bann des Dorfes und Dinghof. Die Herrschaft kam mit der Kastvogtei an das Bistum Bamberg und über das Reich an die Geroldsecker. Noch 1500 galt Friesenheim als Reichslehen. 1278 wurde Friesenheim unter beide Geroldsecker Linien geteilt. Kloster Schuttern besaß für seine Grundherrschaft auch eigenes Niedergericht. Die Markgrafschaft Baden, die seit 1442 gemeinsam mit Moers-Saarwerden die Herrschaft Lahr-Geroldseck besaß, konnte 1481 pfandweise, 1502 käuflich auch den Hohengeroldsecker Teil erwerben, hatte also 3/4 der Herrschaftsrechte. Bei der Teilung des Lahrer Kondominats 1629 wurde Baden-Baden der Friesenheimer Anteil zugesprochen, das nunmehr den ganzen Ort besaß. Friesenheim gehörte zur Herrschaft Mahlberg. 1772 Gewährung eines Jahr- und Wochenmarktes. 1771 an Baden-Durlach. 1806 zum Amt (1939 Landkreis) Lahr. Zur Waldgenossenschaft des Friesenheimer oder Hohen Waldes gehörten Friesenheim, Oberweier, Heiligenzell und Schuttern; 1807 wurde der Wald aufgeteilt.

Ersterwähnung: 1136
Kirche und Schule: Die 1136 erstmals genannte Kirche St. Laurentius (1483) stand unter Patronat von Schuttern, dem sie 1290 inkorporiert wurde. Trotzdem wurde Friesenheim durch Baden reformiert und war 1566-1628 evangelische Pfarrei. Durch Baden-Baden rekatholisiert, diente die Kirche wieder den Katholiken, nach Neuerrichtung der evangelischen Pfarrei 1772 als Simultankirche beiden Konfessionen bis 1912. Seither ist die alte Chorturmkirche (Turm 1496) mit barockem Langhaus (1768) evangelische Pfarrkirche auch für Oberweier und Heiligenzell. Die katholische Pfarrkirche wurde 1912 als barocke Hallenkirche erbaut. In ihren Sprengel, der ursprünglich wohl die ganze Friesenheimer Mark umfaßte, gehörte bis 1942 noch Heiligenzell.
Patrozinium: St. Laurentius
Ersterwähnung: 1483
Jüdische Gemeinde: In Friensenheim seit Mitte des 17. Jahrhunderts einzelne Juden, im 19. Jahrhundert eine größere Judengemeinde. Ihre Synagoge wurde 1944 abgerissen.

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