Haslach im Kinzigtal - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1099 [um 1099 (Корialüberlieferung 12. Jahrhundert)]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Die Stadt liegt im Kinzigtal auf den Aufschwemmungen des Mühlenbacher Talbachs und des Hofstetterbachs, die in weitem Taltrichter von Süden einmünden. Die Altstadt mit ihrem fast runden, durch die teilweise erhaltene Mauer begrenzten Umriß wird von der abgelenkten Kinzigtalstraße durchzogen. Sie tritt im Südwesten ein, knickt als Hauptstraße nach Norden ab und verläßt die Stadt, wieder rechtwinklig abbiegend, im Nordosten. Von ihr gehen weitere Straßen nach Norden zur Kinzigbrücke und nach Südosten zur В 294 (Mühlenbachtal) ab. In fast allen Häusern der Hauptstraße sind im Erdgeschoß Läden eingerichtet. Die oberen Stockwerke der zwei- bis dreigeschossigen, meist mit dem Giebel zur Straße stehenden Häuser werden aber mit wenigen Ausnahmen noch zum Wohnen benutzt. Rechts und links der Hauptstraße verlaufende Nebenstraßen ergeben zusammen mit engen Verbindungsgassen einen regelhaften, im Ostteil der Stadt leiterförmigen Grundriß. Schon vor 1900 setzte eine Stadterweiterung zum abseits im Norden liegenden Bahnhof hin ein. Inzwischen entstanden in diesem Bereich größere Industrieanlagen, während die neueren Wohngebiete das Tal und die flachen Hänge südwestliche und südöstlich von der Altstadt bevorzugen.
Historische Namensformen:
  • Hasela 1099 [um 1099 (Корialüberlieferung 12. Jahrhundert)]
  • Haselach 1241
Geschichte: Um 1099 (Корialüberlieferung 12. Jahrhundert) Hasela, 1241 Haselach, zu Hasel und aha = Wasser. Siedlung des Hochmittelalters im zähringischen, von Kloster Gengenbach herrührenden Gebiet. Die Erstnennung mit Stiftungsgut für Kloster Alpirsbach nicht sicher auf Haslach im Kinzigtal zu beziehen. Nach Aussterben der Zähringer zog König Friedrich II. die Herrschaft an sich, daher Haslach im Reichssteuerverzeichnis. Beim Niedergang der Staufer eroberte 1245 der Straßburger Bischof Haslach, verlieh es aber um 1250 dem Grafen von Urach als Zähringererben. Seit Rudolf von Habsburg (1278) galt Haslach wieder als Reichslehen für die Grafen von Fürstenberg. 1278 wurde es als Residenz einer fürstenbergischen Seitenlinie Stadt. Nach ihrem Erlöschen war Haslach, das Freiburger Recht erhielt, zwischen der Baarer Linie des Hauses Fürstenberg, den Markgrafen von Baden, dem Bischof von Straßburg und König Wenzel umstritten. Wenzel überließ es 1388 dem Bischof, der es 1392 endgültig wieder an Fürstenberg austat. 1408-1490 war Haslach nochmals der Sitz einer fürstenbergischen Linie. Die ursprüngliche Burg lag wohl auf dem Schänzle südlich der Stadt und diente vielleicht dem Schutz des vom 13.-16. Jahrhunderts blühenden Silberbergbaus. Seit Ende des 13. Jahrhunderts das Schloß in der Stadt. 1704 zerstört, 1748 abgebrochen. Die Stadtanlage, vor 1350 um eine unbefestigte Neustadt nach Norden erweitert, hat kreisrunden Umriß mit breiterer von Norden nach Süden laufender Markstraße, in sie ein- und wieder aus ihr ausmündender West-Ost-Durchgangsstraße und relativ regelmäßigen Baublöcken. Im Süden die Bezirke von Kirche und Schloß. Das Rathaus wie die ganze Stadt nach der Zerstörung durch die Franzosen von 1704 wiederaufgebaut. Im 18. Jahrhundert Haslach Sitz eines fürstenbergischen Obervogteiamts (= heutiger Verwaltungsraum + 1/2 Prechtal). 1806 auch unter badischer Souveränität Amtssitz geblieben. 1857 zum Bezirksamt/Landkreis Wolfach.

Name: Burg; Schloß
Datum der Ersterwähnung: 1350 [seit Ende des 13. Jahrhunderts]

Ersterwähnung: 1100 [12. Jahrhundert]
Kirche und Schule: Bauliche Reste bezeugen eine Kirche im 12. Jahrhundert. Das erst neuzeitlich belegte Patrozinium St. Arbogast läßt auf frühe Straßburger Einflüsse schließen. 1328 verkauften die Geroldsecker ihre Rechte an der Kirche an Fürstenberg. Zum alten Pfarrsprengel gehörten Mühlenbach, Hofstetten und Fischerbach zum Teil, heute nur die Stadt und Schnellingen. 1542-1548 die Reformation eingeführt, dann Interim und Gegenreformation. Um 1480 die Pfarrkirche durch den Patronatsherrn von Fürstenberg neugebaut. Nur Westturm und Teile vom Schiff erhalten, dorthin das romanische Tympanon und frühere fürstenbergische Grabmäler übertragen. Klassizistisches Schiff 1782-1783, in Anpassung an den originalen Stil 1907/9 nach Оsten verlängert mit neuem Turm. 1610 neuer Friedhof bei gotischer Sebastianskapelle im Westen der Stadt. 1652 Mühlenkapelle, 1630-1633 Kapuzinerkloster durch Graf Friedrich Rudolf von Fürstenberg gestiftet, Kirche St. Christophorus, heute St. Fidelis, Loretokapelle von 1657, 1823 Kloster aufgehoben, in den Klostergebäuden seit 1913 das Heimatmuseum. Die Kirche diente seit 1869 evangelischer Gottesdienst, bis 1954 eigene evangelische Kirche und Pfarrei entstanden. Der Sprengel umfaßt Haslach, Bollenbach, Fischerbach, Hofstetten, Mühlenbach und Steinach.
Patrozinium: St. Arbogast

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