Hildrizhausen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1100 [um]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Der in der flachen Talmulde der Würm unweit ihrer Quelle gelegene Ort zeigt in seinem Kern noch teilweise mit Schnitzwerk verzierte Fachwerkhäuser. Nach dem Zweiten Weltkrieg dehnte sich Hildrizhausen im Süden (»Hofäcker«, 1950/55), im Osten in Richtung Altdorf (»Steinach- und Schelmenäcker«, Schönbuchstraße, 1952/62), im Norden (»Obere Hofäcker«, »Kresen«, 1970/76) und im Westen (»Rohräcker« seit 1976) aus.
Historische Namensformen:
  • Hiltershusen 1100 [um]
  • Hilteratshusen 1255
  • Hausen im Schönbuch 1500 [bis ins 16. Jahrhundert]
Geschichte: Um 1100 Hiltershusen, 1255 Hilteratshusen (Personenname Hilterat); bis ins 16. Jahrhundert auch Hausen im Schönbuch. Wohl Siedlung der älteren Ausbauzeit. Die seit dem frühen 11. Jahrhundert nachweisbaren Grafen von Hildrizhausen erlangten in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts durch Einheirat den Titel von Markgrafen der bayerischen Nordmark; sie starben im 12. Jahrhundert aus. Ihr Besitz kam über eine Erbtochter an die westfälischen Grafen von Kappenberg, von diesen über die Staufer an die Grafen von Tübingen, wohl seit 1146 Pfalzgrafen von Schwaben. Die Burg zerstörte Welf VII. 1165 in der Fehde mit Pfalzgraf Rudolf. Ortsadel, Tübinger Dienstleute, im 14. Jahrhundert nachweisbar. Den Ort, in dem neben dem hiesigen Kanonikerstift Kloster Bebenhausen und bis 1434 auch Kloster Blaubeuren begütert waren, verkauften die Pfalzgrafen mit Herrenberg 1382 an Württemberg. Er zählte 1417 zum Oberen Amt des Schönbuchs, dann zum Amt bzw. Oberamt Herrenberg, seit 1938 zum Landkreis Böblingen.

Name: Burg Hildrizhausen.
Datum der Ersterwähnung: 1000 [11. Jahrhundert]

Ersterwähnung: 1275
Kirche und Schule: Die Pfarrkirche St. Nikomedes (so 1525) wird erstmals 1275 erwähnt; der Kirchensatz ging wohl mit der Ortsherrschaft. Das seit 1281 genannte kleine Kanonikerstift wurde samt der Kirche 1439 dem neugegründeten Herrenberger Stift inkorporiert. Ein Begardenhaus bestand bis 1436. Evangelische Pfarrkirche, im späten 12. Jahrhundert anstelle der zerstörten Burg als dreischiffige romanische Pfeilerbasilika mit sechs Arkaden erbaut. Trotz Abbruchs weiter Teile der romanische Kern noch erkennbar. Rundbogenarkaden, Westempore, Portal und Taufstein romanisch. Netzrippengewölbter Chor 1515 von Jakob Haltmayer erbaut. Der frühgotische Turm im letzten Joch des südlichen Seitenschiffs war in die Befestigung mit einbezogen. Spätgotisches, 1529 verändertes Chorgestühl. Innenerneuerung der Kirche 1956 unter Freilegung des Chors. Die Kirchhofsmauer hatte noch im 16. Jahrhundert Wehrgang und Zinnen. Pfarrhaus von 1600, erbaut von Heinrich Schickhardt. Katholische Kirche St. Franziskus 1965 erbaut, Pfarrei jedoch Holzgerlingen.
Patrozinium: St. Nikomedes
Ersterwähnung: 1525

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