Laichingen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1159

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Die Stadt liegt in einer flachen Großmulde der Kuppenalb. Ortskern mit unregelmäßigem Grundriss des ehemaligen Haufendorfs. Die Hauptstraßen treffen auf dem großen Marktplatz (ehemals 3 Hülen) zusammen. Pfarrkirche nahe dem alten Ortsetter im Norden. Eine erste größere Siedlungserweiterung erst Anfang 20. Jahrhunderts in Richtung Bahnhof (dieser seit 1901). Nach 1950 ausgedehntes neues Wohngebiet im Nordosten am Bleichberg. Größeres Neubaugebiet, mit Schulen und Sportanlagen, auch im Westen. Der Neubaugürtel im Süden geht ostwärts in ein Misch- und Gewerbegebiet über, das gegenwärtig im Оsten der Stadt noch eine beträchtliche Ausdehnung erfährt.
Geschichte: 1159 Laichingen (Корie 16. Jahrhundert), vielleicht Personenname; älteste Siedlungsschicht. Im Flinagau an der wichtigen Fernstraße Urach-Ulm. Alemannischer Grabfund im Оsten der Stadt. Ein Edelgeschlecht von Laichingen erscheint im 12. Jahrhundert (1162 liber homo Manigoldus de Lai­chingen); es vergab Güter an die Klöster Blaubeuren und Zwiefalten. Bereits um 1100 hatte Kloster Blaubeuren durch die Stiftung der Pfalzgrafen von Tübingen hier Besitz, den es im Spätmittelalter zu einer umfangreichen Grundherrschaft ausbaute. Während der Re­formation ging dieser Besitz im württembergischen Kirchengut, zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Staats­besitz auf. Mittelpunkt der klösterlichen Grundherrschaft war der seit dem 14. Jahrhundert Blaubeuren gehörende Maierhof. Der Maier bestimmte neben dem Schultheißen im wesentlichen die Dorfverwaltung. Häufige Streitigkeiten im 14. Jahrhundert zwischen dem Blaubeurer Abt als Grundherrn des Maierhofs und den Grafen von Württemberg. In der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts kam Laichingen durch Heirat der Tochter des Tübinger Pfalzgrafen Hugo an die Helfensteiner. Nicht genau überliefert ist der Übergang an Württemberg, wohl nicht vor 1328. 1364 hatten die Grafen von Württemberg von Kaiser Karl IV. die Geneh­migung erbeten, Laichingen zu einer ummauerten Stadt zu erheben und diese mit den Rech­ten wie Stuttgart auszustatten. Trotz kaiserlicher Zustimmung kam es aber nicht zur Stadterhebung. Das Dorf hatte jedoch städtische Merkmale: Obergericht, Dorfsiegel und Marktrecht, das ihm von Herzog Friedrich I. um 1600 verliehen wurde. 1598 erwarb die Gemeinde das 1563 erbaute württembergische Amtshaus und baute es zum Rathaus um. Nach der Schlacht bei Nördlingen 1634 wurde Laichingen weitgehend zerstört, ebenso durch einen großen Brand 1852. Sitz eines württembergischen Unteramtes. 1808 zum Oberamt (1938 Landkreis) Münsingen. 1950 Verleihung des Stadtrechts. Volksschule seit 1557. Zweiklassige niedere Realschule 1909, später Progymnasium, voll ausgebautes Gymnasium seit 1972.
Ersterwähnung als Stadt: 1950
Wirtschaft und Bevölkerung: Laichingens wirtschaftliche Bedeutung liegt bis heute in der Leinenweberei. Seit dem Spätmittelalter bodenständig, hat sie sich aus dem Hausgewerbe entwickelt. Bis in das 19. Jahrhundert viel Flachsanbau auf der umgebenden Albhochfläche. Die Konkurrenz mit Urach führte zur Zwangsaussied­lung von rebellierenden Webern, die die alte Verbindung mit Ulm nicht aufgeben wollten.

Ersterwähnung: 1100 [um]
Kirche und Schule: Um 1100 Kirche und Pfarrei Sankt Alban (das Patrozinium dieses Mainzer Heiligen steht wohl mit dem Lorscher Besitz in der Gegend in Verbindung), die Pfalzgraf Hugo von Tübingen an das Kloster Blaubeuren gab. 1421 wurde sie mit den Orten Feldstetten, Suppingen, Sontheim und 12 Höfen von Machtolsheim dem Kloster inkorporiert. 1534/35 Einführung der Reformation. Die spätgotische evangelische Pfarrkirche ist eine der bedeutendsten Wehrkirchenanlagen der Gegend. Um 1550 wurde der Kirch­platz mit Umfassungsmauern, Schießscharten und Toren befestigt. Der 1632 von Schickhardt erbaute Turm nicht erhalten, 1696 Turmneubau. Aus vorreformatorischer Zeit stammt noch das sogenannte Kapuzinerhaus (altes Pfarrhaus). Katholische Kapelle seit 1930, Kirche Maria Königin 1961, Pfarrei 1963.
Patrozinium: Sankt Alban
Ersterwähnung: 1100 [um]

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