Eckartshausen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1298

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Der Ort liegt circa 2 Kilometer südsüdöstlich von Ilshofen am Übergang von der Ilshofener Ebene zu den bewaldeten Höhenzügen des Burgbergs. Als Ort mit der Endung -hausen entstand Eckartshausen in der fränkischen Ausbauzeit zwischen dem 8. und 9. Jahrhundert und trägt den Personennamen eines Ortsherrn. Eine Gruppe von vier Grabhügeln 3 Kilometer nördlich von Eckartshausen beim »Heggraben« deutet auf eine Besiedlung während der Hallstattzeit hin. Die erste Erwähnung unter dem Namen »Oggershusen« findet sich 1298. Eckartshausen war schon im 14. Jahrhundert ein relativ großer Ort, die Herren von Klingenfels und andere Eigentümer konnten meist mehrere, sogar bis zu sieben Güter auf einmal veräußern. Einige der Höfe waren für die damalige Zeit recht stattlich. 1671 bestand der Ort aus 24 Häusern, dem Hirtenhaus, 25 Scheunen und 16 Schweineställen. Die Größe des Dorfs erfuhr keine gravierende Änderung, beim Übergang an Württemberg werden 25 Häuser und 24 Scheunen aufgeführt. Auf dem Gemeindegebiet von Eckartshausen befinden sich zwei weitere Wohnplätze: Großallmerspann liegt circa 2,2 Kilometer nördlich von Eckartshausen im äußersten östlichen Winkel der Haller Landhege. Es wird bereits 1097 in einer Urkunde genannt (»Almaresbiunt«). Der Name kommt vermutlich von der Bezeichnung »Beund« für ein eingezäuntes landwirtschaftliches Grundstück und einem vorangestellten Personennamen. Schon kurz nach seiner Gründung besaß das Kloster Comburg durch eine Schenkung des Mainzer Bürgers Wignand einen beträchtlichen Teil von Allmerspann. In der Folgezeit erwarb Comburg weitere Besitztümer und Rechte. 1576 verzichtete die Reichsstadt Hall nach längeren Streitigkeiten auf alle Rechte zu »Dorf, Holz und Feld« mit Ausnahme der hohen Gerichtsbarkeit, die Hall für den innerhalb der Landhege gelegenen Ort weiterhin beanspruchte. Großallmerspann wurde von der Comburger Vogtei aus verwaltet. Kirchlich und schulisch gehörte der Ort früher zur Pfarrei Sankt Stephanus in Lendsiedel, auf dem dortigen Friedhof wurden auch die Toten begraben. Um 1540 wandten sich die Lendsiedler der Reformation zu, auch die Bewohner von Allmerspann nahmen trotz ihrer katholischen Herrschaft den neuen Glauben an. 140 Jahre war Allmerspann ein evangelisches Dorf. Dann erging unter Dekan Ostein 1683 der Kapitelbeschluss, bei Rückfall eines Lehens katholische Bewerber den evangelischen Erben vorzuziehen. Schon 1681 und 1682 war die Vergabe von Lehen an evangelische Erben ausgesetzt worden. Im Comburger Gebiet galt die Rechtsform des Fall-Lehens. Dies nutzte nun Comburg, um unter Umgehung der Bestimmungen des Westfälischen Friedens das Dorf zu rekatholisieren. Zwölf Bauern beziehungsweise deren Hoferben mussten zwischen 1685 und 1728 ihre Güter aufgeben. Allmerspann war bis auf einen geduldeten evangelischen Besitzer, dessen Frau und Kinder katholisch waren, wieder ein katholisches Dorf geworden. Trotz Widerstands der Stadt Hall wurde seit 1685 die katholische Messe gelesen und 1691 eine in einem neu erbauten Amtshaus befindliche Kapelle eingeweiht. Fünf Jahre später errichtete der Bischof von Würzburg die Pfarrei Großallmerspann. In den folgenden 100 Jahren kam es immer wieder zwischen Hall und Comburg zum Streit, vor allem wegen der Wallfahrten von Großallmerspann auf den Einkorn bei Hall. Dies ging bis zur Klage vor dem Reichskammergericht 1773, das schließlich die Haller anwies, die Wallfahrten zuzulassen. Die Streitigkeiten hielten aber trotzdem an, bis Hall und Comburg zu Württemberg kamen. 1657 bestand Großallmerspann aus 16 Anwesen. Oberschmerach als weiterer Wohnplatz liegt circa 1,6 Kilometer nordöstlich von Eckartshausen in der Nähe der Schmerach. 1374 wird erstmals ein Hof zu »Smerach« erwähnt, wobei hier nicht zwischen Unter- und Oberschmerach unterschieden wurde. Der Ort dürfte zur ehemaligen Grafschaft Flügelau gehört haben und kam über Hohenlohe zusammen mit dem Kauf Ilshofens 1564 an Hall, das bereits 1521 von Comburg und dann später 1580 von Vellberg Gülten dort erwarb. Drei Höfe mit rund 210 Morgen Wirtschaftsfläche besaß Hall, ein Hof gehörte zum Rittergut Erkenbrechtshausen. Letzterer kam daher erst 1810 unter württembergische Hoheit. Während im 17. und 18. Jahrhundert hauptsächlich Schweine gehalten wurden, herrschte zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Rinder- und Schafhaltung vor. In der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg kamen in Eckartshausen die Wachstumsgebiete südlich des Bahnhofs (1954) und »Sommerberg« (1966/70) hinzu.
Historische Namensformen:
  • Oggershusen 1298
Geschichte: Der Ort war in der fränkischen Herrschaftszeit Teil des Maulachgaus und somit dem Gaugrafen unterstellt. Im 13. und 14. Jahrhundert treten die Herren von Klingenfels als Grundherren auf. 1298 verkaufte Kraft von Klingenfels ein Gut an das Kloster Gnadental, Lupold von Klingenfels 1353 vier Güter an den Haller Bürger Unmuß. Haller Bürger erwarben weiteren Grundbesitz, darunter 1361 fünf Güter vom Kloster Lichtenstern. 1382 erwarb Hall von Ulrich von Bruneck ein Drittel des Gerichts von Eckartshausen. Die anderen zwei Drittel konnte Hall 1516 von den Herren von Crailsheim erwerben. Hall beziehungsweise Haller Bürger konnten weitere Güter und Gefälle kaufen, sodass das Dorf insgesamt der Haller Orts- und Landesherrschaft unterstand. Es gehörte zum Amt Bühler und kam mit Hall 1802/03 zu Württemberg. Eckartshausen zählte zum Oberamt, seit 1938 Landkreis (Schwäbisch) Hall. Bis 1893 war Großallmerspann namengebender Hauptort der Gemeinde.
Wirtschaft und Bevölkerung: Bei Übergang an Württemberg zählte der Ort 133 Personen. Eckartshausen war landwirtschaftlich geprägt. Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts kam bei der Tierhaltung hauptsächlich die Schweinehaltung vor. Dann wurde langsam der Schafhaltung mehr Bedeutung beigemessen. Anfang des 19. Jahrhunderts werden 176 Schafe in Eckartshausen gezählt, aber auch bei der Rinderhaltung war der Ort mit 177 Tieren für die Bühler Region überaus bedeutend. 1727 wird eine Erbschenkstatt Zum Pflug erwähnt. Eine Schmiede stand im Gemeindeeigentum.

Kirche und Schule: Eckartshausen besaß keine eigene Kirche, es war nach Oberaspach eingepfarrt. Dorthin gingen auch die Kinder zur Schule. Katholische Pfarrei in Großallmerspann.

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