Ottersweier - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1150 [um 1150 (Kopialüberlieferung 1270)]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Das im Kern dicht bebaute Haufendorf liegt an der Grenze zwischen Vorbergzone und Randniederung. In der Niederung wurde ein Gewerbegebiet ausgewiesen; geschlossene Neubaugebiete füllen die Zwischenräume zwischen den alten Ortsstraßen und breiten sich um das Dorf mit bevorzugter Richtung nach Norden in die Ebene und nach Osten in die Vorberge aus.
Historische Namensformen:
  • Otterswilere 1150 [um 1150 (Kopialüberlieferung 1270)]
Geschichte: Um 1150 (Kopialüberlieferung 1270) Otterswilere, von Personenname Otheri. Siedlung des fränkischen Landesausbaus innerhalb einer großen Mark, die, später zwischen Sasbach und Ottersweier unterteilt, immerhin den Raum von der Bühlott bis zum Laufbach umschloss. Als letzte gemeinsame Wälder wurden 1772/92 der Hegenich, zwischen Ottersweier und Balzhofen gelegen, unter die Kirchspiele Ottersweier und Kappelwindeck, 1825 der Windecker Wald (vgl. Kappelwindeck, Stadt Bühl) aufgeteilt. Markherren waren vermutlich die Ebersteiner, dann die Markgrafen von Baden. 1150-1250 vereinzelt ebersteinische Ministeriale von Ottersweier genannt, ihr Sitz unbekannt. Die örtliche Vogtei übten die Ritter von Windeck aus. Die Landesherrschaft über Ottersweier gehörte nachweisbar vom 14. Jahrhundert an zur Reichslandvogtei in der Ortenau; ob das auch bereits in der Stauferzeit begründet war, bleibt fraglich. Das Untergericht Ottersweier unterstand dem Gericht Achern der Landvogtei und war mit diesem von 1351 bis 1405 straßburgisch, bis 1504 straßburgisch-pfälzisches, dann straßburgisch-fürstenbergisches Kondominat, ab 1551/56 vorderösterrisch, 1701-1771 baden-badisch, dann wieder habsburgisch und fiel 1805 endgültig an Baden. 1807-1972 Amt bzw. Landkreis Bühl.

Ersterwähnung: 1248
Kirche und Schule: Die Pfarrkirche, Patron Johannes der Täufer (1453), für einen weiten Sprengel innerhalb der Mark, der sich erst im Spätmittelalter und in der Neuzeit auflöste, zuständig. Von 1248 an ist Ottersweier als Sitz eines Landkapitels nachweisbar. Der Kirchensatz stand den Herren von Windeck, seit 1432 als badisches Lehen zu, war 1447 zur Hälfte, ab 1590 zu ganz unmittelbar badisch. 1612 wieder an Kloster Schwarzach verlehnt, fiel er 1679 an die Jesuiten in Baden-Baden. Diese hatten seit dem 30jährigen Krieg ein eigenes Rektorat am Ort und übernahmen auch die seit 1484 bestehende Wallfahrtskirche Maria Linden. 1783 stiftete die Markgrafenwitwe in der aufgehobenen Jesuitenniederlassung ein weibliches Lehrinstitut mit Schwestern der Kongregation von Notre Dame, es wurde 1823 nach Offenburg verlegt. Die 1783 ebenfalls aufgehobene Wallfahrt lebte seit 1870 wieder auf und wird seit 1936 durch eine Niederlassung der Kapuziner betreut. Die Wallfahrtskirche, ein barocker Saal von 1756, hat einen spätgotischen Chor mit älterem Gnadenbild (um 1330). Katholische Pfarrkirche 1906f. in reicher Neugotik mit zweitürmiger Fassade unter Verwendung des alten Turmstumpfes. Kirchlicher Nebenort der evangelischen Pfarrei Bühl.
Patrozinium: St. Johannes der Täufer
Ersterwähnung: 1453

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