Hinterzarten - Altgemeinde~Teilort 

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Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1122 [zwischen 1122 und 1132]

Historische Namensformen:
  • apud villam Zartun 1122 [zwischen 1122 und 1132]
Geschichte: In einer Urkunde für das Kloster St. Peter zwischen 1122 und 1132 wird ein Gut apud villam Zartun mit der Hälfte eines Sees am Feldberg, also offenbar des Titisees (oder des Feldsees?) zusammen genannt. Es scheint hier die Spur zu sein, durch welche sich das Wandern des Zartennamens von der alten Mark hinauf ins Feldberggebiet erklärt: der dort sog. »Zartenbach« vermittelte der späteren Siedlung mit der Kirche den Namen in der Zarten (1350); die Vogtei hieß Hinter der Straß in der Zarten (1525, 1554), woraus sich später durch Zusammenfügung der Name Hinterzarten, 1708 erstmals nachzuweisen, entwickelte. Um 1750 war der alte Name »Hinterstraß« durch den neuen verdrängt. Die frühest nachweisbaren Besitzer auf der späteren Gemarkung dürften die Herren von Weiler im Dreisamtal gewesen sein. Verwandt mit ihnen waren die Herren von Falkenstein, beides zähringische Ministerialen. Auf diesem Wege kam das Gebiet von Hinterzarten in den Besitz der Falkensteiner, bis diese 1408 ihre Vogtei »Hinterstraß« in der Gant an die Schnewlin von Landeck verkauften. Durch eine Erbtochter kam diese 1588 an Friedrich von Sickingen-Hohenburg. Die mindestens seit 1408 bestehende österreichische Landeshoheit endete 1806 mit dem Übergang an Baden, dem auch die sickingischen Grundherrschaftsrechte 1808 durch Verkauf zufielen. Bis 1864 gehörte Hinterzarten zum Bezirksamt Freiburg, seitdem zum Вezirksamt Neustadt. Im 17./18. Jahrhundert hausgewerbliche Tätigkeit und Glasträger, seit ca. 1660 Uhrmacher (»Jockelesuhren«) und Strohschuhflechterei. Mit dem Rückgang der Uhrenherstellung Anfang des 18. Jahrhunderts Aufschwung der Löffelmacherei mit Ausfuhr in die Schweiz, Elsaß und Württemberg. Rückgang seit ca. 1860, Erlöschen um 1900.

Ersterwähnung: 1350
Kirche und Schule: Die Siedlung »in der Zarten« bezeichnet ursprünglich den Platz mit der Kirche und dem Adlerwirtshaus. 1350 wird noch das Patrozinium ULF genannt. 1416 unter Mithilfe des Grafen von Fürstenberg Neubau einer Kapelle Maria Himmelfahrt; der untere Teil des früheren Turms blieb erhalten. 1437 Anbau einer Kapelle zu Ehren der Gottesmutter und der heiligen Nikolaus und Jodokus. Hinterzarten war Wallfahrtskirche, hatte im 12. Jahrhundert zu St. Oswald im Höllental gehört und war 1360/70 Filialkirche von Breitnau, 1474 Lokalkaplanei. 1564 erhielt der Kaplan als Coadjutor des Pfarrers von Breitnau weitere Pfarrechte. Erweiterungen der Kirche wurden 1600, 1722 und 1734 vorgenommen. 1734 erhielt der Turm die charakteristische achteckige Zwiebelhaube mit Kupferdeckung. 1757 Weihe eines Friedhofs, während bisher das Begräbnis bei der St. Oswaldkirche in Steig sich befand. 1799 wurde Hinterzarten Pfarrei. Zum Sprengel gehören heute neben Hinterzarten auch die Ortsteile Bisten, Höllsteig, Oberhöllsteig und Ravenna der Gemeinde Breitnau. 1962/63 Neubau der Kirche unter Anpassung an ältere Teile. Die evangelische Pfarrei Hinterzarten wurde 1935 errichtet; vorher von Neustadt aus betreut. Zum Sprengel gehören auch die Gemeinden Breitnau und Feldberg und von der Stadt Titisee-Neustadt der Ortst. Titisee. Die evangelische Kirche 1953/55 erbaut.
Patrozinium: ULF
Ersterwähnung: 1350

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