Freudental - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1304

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Der Ort, am Rande des Strombergs in der nach Süden offenen Bucht des oberen Steinbachs gelegen, zeigt Wachstumsspitzen im Nordosten, Westen und Südosten (Berg- und Weinstraße, »Kirchhofäcker«, »Wiesengrund«, »Alleenfeld«, »Wolfsberg«). Der Prinzenbau des Schlosses dient heute als Rathaus.
Historische Namensformen:
  • Frodental 1304
Geschichte: 1304 Frodental. Siedlung des späteren Ausbaus. Freudental wurde 1463 mit Besigheim von Baden an Kurpfalz verpfändet, 1504 im Bayerischen Erbfolgekrieg von Herzog Ulrich von Württemberg erobert, der den Ort aber bereits 1506 an Konrad von Winterstetten vertauschte. Dieser erbaute hier ein Schloss. Nachdem der nunmehr reichsritterschaftliche Ort (Kanton Kocher) im 16. und 17. Jahrhundert mehrmals den Herrn (u.a. 1590-1685 die Schaffalitzky aus Mähren, 1685-1696 Herzog-Administrator Friedrich Karl von Württemberg) gewechselt hatte, gelangte er 1696 an den kaiserlichen Feldmarschall Graf Karl von Thüngen († 1709) und 1710 an dessen Seitenverwandten Freiherrn Johann Gottlob Zobel von Giebelstadt. 1727 erwarb die langjährige Maitresse Herzog Eberhard Ludwigs von Württemberg, Wilhelmine Gräfin von Würben geborene von Grävenitz, das Dorf mit allen Rechten, musste es jedoch bereits 1732 Württemberg überlassen, das 1736 endgültig Besitz von Freudental ergriff und es als Stabsamt dem herzoglichen Kammerschreibereigut einverleibte. 1806-1810 Oberamt Bietigheim, dann bis 1938 Oberamt Besigheim. 1728 von Paolo Retti für Wilhemine von Grävenitz erbautes Schloss, 1810 von König Friedrich, der es zeitweise als Sommeresidenz bewohnte, um den Prinzenbau erweitert.

Name: Schloss Freudental.
Datum der Ersterwähnung: 1506

Ersterwähnung: 1392
Kirche und Schule: Kirchlich war Freudental bis ins 16. Jahrhundert Filial von Löchgau. 1392 bestand eine Liebfrauen-Kapelle. 1599 erstmals ein eigener Pfarrer genannt. Später zeitweise wiederum Filial, so 1694-1714 teils von Erligheim, teils von Hohenhaslach. Evangelische Pfarrkirche von 1687, mehrfach verändert, mit Grabdenkmälern des 16.-18. Jahrhunderts Patronatsrecht bei den jeweiligen Ortsherrschaften. Katholiken nach Besigheim eingepfarrt.
Patrozinium: Unserer lieben Frau
Ersterwähnung: 1392
Jüdische Gemeinde: 1723 nahmen die von Zobel die ersten Schutzjuden auf. Wilhelmine von Grävenitz erlaubte 1731 weiteren 24 jüdischen Familien die Niederlassung. 1770 Bau der Synagoge. Höchststand des jüdischen Bevölkerungsanteils 1854 mit 368 Personen (= 42,6% der Einwohnerschaft). 1840-1920 israelitische Grundschule. Bis 1887 in Freudental ein Rabbiner, dessen Amtsbereich mehrere jüdische Gemeinden umfasste. Unter dem Druck des NS-Regimes wurde die jüdische Gemeinde aufgelöst. Von den 50 im Jahre 1933 noch hier wohnhaften Juden wanderten 32 aus, 13 verloren durch Verfolgungsmaßnahmen ihr Leben.

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