Stuttgarter Bucht

(Naturraum Nr. 105)

Die Stuttgarter Bucht in der Großlandschaft Schwäbisches Keuper-Lias-Land - Quelle LUBW
Die Stuttgarter Bucht in der Großlandschaft Schwäbisches Keuper-Lias-Land - Quelle LUBW (zur Vergrößerung bitte klicken)

Die Stuttgarter Bucht erstreckt sich als flächenmäßig kleinste naturräumliche Untereinheit des Schwäbischen Keuper-Lias-Landes an seinem westlichen Rand und liegt ungefähr in der geographischen Mitte des Landes Baden-Württemberg. Im Norden grenzt sie an das zu den Neckar- und Tauber-Gäuplatten gehörende Neckarbecken, im Nordosten mit einem kleinen Bereich an den Schurwald und Welzheimer Wald und im Südosten und Süden an die Filder. Westlich liegen Schönbuch und Glemswald.

Die Stuttgarter Bucht ist eine ausgedehnte Randbucht der Keuperstufe. Weite Täler als Ausläufer der nahegelegenen Gäuplatten und die Auslieger der Keuperhöhen haben sich hier miteinander verzahnt und bilden ein stark differierendes Konglomerat von Formen und Böden, das auch das Kleinklima beeinflusst. Der Rand der Keuperstufe wird durch den im Bereich Ober- und Untertürkheim austretenden Neckar und dessen linke Zuflüsse Nesenbach und Feuerbach in drei Teilbecken gegliedert, die ihrerseits aufgrund ihrer Struktur eigene naturräumliche Untereinheiten bilden. Somit teilt sich die Stuttgarter Bucht in den Neckartrichter, die Nesenbachbucht oder Stuttgarter Kessel und die Feuerbachbucht. Südlich schließen als weitere Untereinheit die Stuttgart-Ostheimer Randhöhen an.

Der Stuttgarter Kessel - Quelle LMZ BW
Der Stuttgarter Kessel - Quelle LMZ BW

Der widerstandsfähige Schilfsandstein bildet die gliedernden Bergsporne. Die Stubensandsteindecke der umgebenden Hochflächen ist überwiegend mit Wald bedeckt, so dass Stuttgart von einer lockeren Walddecke umrahmt wird. An den Hängen herrscht teils noch eine lockere Bebauung vor, vielfach finden sich auch Kleingärten und Streuobstbestände, während der früher deutlicher ausgeprägte Weinbau zurückgegangen ist. Mit einer Anbaufläche von rd. 40 Hektar ist er in der Landeshauptstadt immer noch bedeutend und selbst in der Innenstadt finden sich Weinberge.

Das Neckartal bei Untertürkheim - Quelle LMZ BW
Das Neckartal bei Untertürkheim - Quelle LMZ BW

Der Neckar verläuft bei Bad Cannstatt im Hauptmuschelkalk und überwindet vom Austritt aus der über 400 m hoch liegenden Fläche der Keuperstufe hinunter auf die etwa 200-220 m über NN liegende Beckensohle eine Höhendifferenz von mehr als 200 m. In der Nesenbachbucht, auch als Stuttgarter Kessel bezeichnet, erstreckt sich heute die Landeshauptstadt Stuttgart. Während die Wohnviertel überwiegend auf den teils dicht bebauten Hängen liegen, konzentrieren sich Handel, Gewerbe und Verwaltung auf Standorte in der Nesenbachaue und den niederen Terrassen. Die längst eingemeindeten Vororte wie Bad Cannstatt mit seinen sauren Quellen oder der Industriestandort Untertürkheim und andere östliche Industrievororte liegen wiederum in der offeneren Landschaft des Neckartrichters. Auch die nördlichen Industrie- und Wohnorte wie Feuerbach und Zuffenhausen konzentrieren sich auf die offeneren Siedlungsflächen der westlichen Stuttgarter Bucht.

Der Stuttgarter Neckarhafen - Quelle LMZ BW
Der Stuttgarter Neckarhafen - Quelle LMZ BW

Die Lage im Kessel aber auch die dichte Baustruktur der Großstadt haben zur Folge, dass Stuttgart der wärmste und zugleich auch trockenste Teil des Neckarbeckens ist. Das lokale Klima kennzeichnet eine hohe Zahl von Schwületagen. Die Jahresmitteltemperatur beträgt in der Stuttgarter Bucht und im Neckarbecken bis zu 12 Grad Celsius, die jährlichen Niederschläge liegen zwischen 630 und 680 mm.

Als Verdichtungsraum weist die Stuttgarter Bucht eine Besiedelung von 3775 Einwohnern pro qkm auf. Der Anteil der Siedlungsfläche beträgt über 52 Prozent, während das Offenland etwa 15 Prozent und die Waldfläche etwa 31 Prozent betragen. 

Weiterführende Informationen zu diesem Naturraum finden Sie unter dieser URL im Webangebot der LUBW.

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