31.8.1921

Beerdigung Matthias Erzbergers

Aufnahmen der Beerdigung Erzbergers

Aufnahmen der Beerdigung Erzbergers (Landesarchiv BW, GLAK N Fehrenbach Nr. 155)

Die Weimarer Republik war eine Demokratie ohne Demokraten, so lautet ein weit verbreitetes Urteil. Allerdings gab es auch engagierte Verfechter der jungen Republik. Zu ihnen gehörte der Zentrums-Politiker Matthias Erzberger, der seit 1903 den Wahlkreis Württemberg im Reichstag vertreten hatte und sich für eine Stärkung des Parlaments gegenüber der Reichsregierung einsetzte. Als dritter Finanzminister der Weimarer Republik setzte Erzberger eine umfassende Steuer- und Finanzreform durch, um das Steuerrecht zu vereinheitlichen. Vor allem wegen seiner außenpolitischen Positionen wurde er bald zur Hassfigur im rechten Lager: Er plädierte während des Krieges für einen Verständigungsfrieden, unterzeichnete als Bevollmächtigter der Regierung am 11. November 1918 den Waffenstillstand und setzte sich für die Annahme des Versailler Friedensvertrags ein. Sein Engagement kostete ihn das Leben: Am 26. August 1921 wurde er in Bad Griesbach im Schwarzwald von Mitgliedern der rechtsnationalen „Organisation Consul“ ermordet.

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