30.8.1924

Polizeibericht zur Bedeutung der kommunistischen Bewegung in Württemberg

Polizeibericht zur Bedeutung der kommunistischen Bewegung in Württemberg, 1924

Polizeibericht zur Bedeutung der kommunistischen Bewegung in Württemberg, 1924 (Landesarchiv BW, StAL F 215 Bü. 640)

Die Weimarer Republik war Angriffen von links und rechts ausgesetzt. Die Behörden erblickten allerdings vor allem in den linken Bewegungen eine Bedrohung für Staat und Ordnung. So stellte das württembergische Landeskriminalpolizeiamt die KPD unter Beobachtung, die bei den Reichstagswahlen 1924 im Oberamt Stuttgart zur stärksten Kraft geworden war. Die KPD verkünde, so ein Bericht aus dem Polizeipräsidium Stuttgart von 1924, die „Notwendigkeit des Bürgerkriegs“ und sei eine „große Gefahr für das Vaterland“. Interessanterweise zieht der Bericht auch einen Vergleich mit den „Nationalsozialisten“ und „Völkischen“. Die KPD wird hier eindeutig als die größere Gefahr betrachtet. Im Gegensatz zu den gut organisierten Kommunisten könnten die „völkischen Gefühlspolitiker sehr wohl eine akute Erkrankung des Staatskörpers herbeiführen, nicht jedoch eine chronische, wie das kommunistische Gift.“ Die „Führer“ der völkischen Bewegung wurden demgegenüber in drastischer Fehleinschätzung als „politische Glücksritter“ bezeichnet, „die auf die Dauer keinen nachhaltigen Einfluss […] auszuüben vermögen.“

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