Dezember 1918
Zug von Kriegsheimkehrern in Sigmaringen
Kriegs-Heimkehrer in der Fürst-Wilhelm-Straße in Sigmaringen (Landesarchiv BW, StAS Sa T 1 Sa 74/160) Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Demobilmachung kehrten Millionen deutsche Soldaten in ihre Heimatorte zurück – eine gewaltige gesellschaftliche Integrationsaufgabe. Die überwiegende Mehrheit der Soldaten litt unter psychischen und physischen Folgeschäden und war vom Zivil- und Arbeitsleben entfremdet. Von der Monarchie enttäuscht oder durch die Gewalterfahrung radikalisiert, schlossen sich viele von ihnen revolutionären kommunistischen Gruppierungen oder rechtsextremen paramilitärischen Freikorps an. In der Reichswehr konnten sie kein Auskommen finden, denn dieser durften nach den Bestimmungen des Versailler Friedensvertrages maximal 100.000 Mann angehören. Von den 14.000 Soldaten, die aus den zu Preußen gehörenden Hohenzollerischen Landen in den Krieg gezogen waren, kehrten ca. 10.000 zurück. Der Zug heimkehrender Soldaten vor dem Rathaus der Stadt Sigmaringen zeigt dies.