null

Der Deutsche Krieg 1866 und das Gefecht von Tauberbischofsheim

 

Württembergische Artillerie im Gefecht bei Tauberbischofsheim am 24. Juli 1866 am Ostufer der Tauber, nach einer Zeichnung von Friedrich Kaiser [Quelle Wikipedia gemeinfrei]
Württembergische Artillerie im Gefecht bei Tauberbischofsheim am 24. Juli 1866 am Ostufer der Tauber, nach einer Zeichnung von Friedrich Kaiser [Quelle Wikipedia gemeinfrei]

Der Deutsche Krieg zwischen Preußen und Österreich war der zweite von insgesamt drei kriegerischen Auseinandersetzungen, an deren Ende die Gründung des Deutschen Reiches stand. Nach der Niederschlagung der Revolution 1848/49 bestimmte der Streit um die Vorherrschaft im Deutschen Bund das Verhältnis der Großmächte Österreich und Preußen. Diskutiert wurden die Klein- und die Großdeutsche Lösung. Letztere sah einen deutschen Nationalstaat unter Einbeziehung und Führung durch Österreich und das Kaiserhaus vor. Auf der anderen Seite strebte Preußen eine Vereinigung mit dem Deutschen Bund ohne Österreich an. Dieses Ziel stellte der preußische Ministerpräsident Bismarck den Mitgliedsstaaten des Bundes am 10. Juni 1866 vor.

Vorausgegangen war der Krieg beider Mächte mit Dänemark 1864, infolgedessen die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg an die beiden deutschen Großmächte abgetreten wurden, die das Gebiet für kurze Zeit gemeinschaftlich regierten. Ab 1865 übernahm Österreich Holstein und Preußen Schleswig. Im Sommer 1866 marschierten preußische Truppen in Holstein ein, worauf der Deutsche Bund protestierte. Bis zum Friedensschluss am 23. August fanden mehrere militärische Konfrontationen zwischen den Großmächten und ihren Verbündeten statt. Die entscheidende Schlacht am 4. Juli bei Königgrätz fiel zugunsten Preußens aus. Trotzdem kam es zu weiteren Auseinandersetzungen. Im Rahmen des Mainfeldzugs kämpfte die preußische Mainarmee gegen badische, hessische und württembergische Verbände des VIII. Bundeskorps. Am 24. Juli standen sich Preußen und die Württembergische 1. Division bei Tauberbischofsheim gegenüber. Die Württemberger unterlagen, das VIII. Bundeskorps musste sich zurückziehen. Am 30. Juli wurde ein Waffenstillstand geschlossen. Die gefallenen württembergischen Soldaten wurden in einem Massengrab in Tauberbischofsheim beigesetzt. König Karl I. von Württemberg ließ dazu ein Denkmal errichten.

Der Krieg endete offiziell am 23. August mit dem Frieden von Prag und der Anerkennung der schon zu Kriegsbeginn von Preußen erklärten Auflösung des Deutschen Bundes. Die Vereinbarungen waren durch den Vorfrieden von Nikolsburg am 26. Juli eingeleitet worden, bei dem sich die süddeutschen Staaten Württemberg, Baden und Bayern mit Preußen arrangierten.

Im Oktober 1866 annektierte Preußen das bis dahin souveräne Hannover, ferner Nassau, Gebiete hessischer Territorien und die Stadt Frankfurt. Außerdem musste Bayern einige Teile abtreten. Die Ereignisse leiteten die Gründung des Norddeutschen Bundes ein. Der dritte der Einigungskriege folgte 1870/71 mit dem Deutsch-Französischen Krieg und dem Beitritt der süddeutschen Staaten.

Mehr zum Deutsch-Französischen Krieg und den deutsch-französischen Beziehungen finden Sie im Kapitel Zwischen Feindberührung und „amitié“ - unser Nachbar Frankreich auf LEO-BW.

00

More Blog Entries

Suche

LEO-BW-Blog

Logo LEO-BW-Blog

Herzlich willkommen auf dem LEO-BW-Blog! Sie finden hier aktuelle Beiträge zu landeskundlichen Themen sowie Infos und Neuigkeiten rund um das Portalangebot. Wir freuen uns auf Ihre Kommentare zu den einzelnen Posts.

Über den folgenden Link können Sie neue Blog-Beiträge als RSS-Feed abonnieren: 

https://www.leo-bw.de/web/guest/blog/rss