Renchen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1115 [zu 1115 (Корialüberlieferung 12. Jahrhundert)]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Der Stadtkern mit unregelmäßigem Grundriß liegt am Fuße der Vorhügel nördlich der Rench. Im Aufriß wirken die häufigen Zerstörungen nach; Mauer und ältere Bauten sind verschwunden. Der westliche Teil des Ortes hat eher dörflichen Charakter, während die Hauptstraße (B 3) städtische Züge trägt. Gewerbegebiete im Süden und, von der Stadt abgesetzt, an der Bahn im Westen. Neue Wohngebiete vorzugsweise in Hanglage im Osten.
Historische Namensformen:
  • Reinecheim 1115 [zu 1115 (Корialüberlieferung 12. Jahrhundert)]
Geschichte: Zu 1115 (Корialüberlieferung 12. Jahrhundert) Reinecheim = Heim an der Rench. Früher Ausbauort. Ein 1115-1229 genannter Adel wohl Zähringer Ministeriale. 1349-1593 die Wolf von Renchen, Edelknechte, zum Teil im Patriziat von Offenburg. 1411-1486 Roeder von Renchen Auf dem Schloßberg Grundriß einer Burg, wohl das zu 1230 genannte bischöfliche Castrum. 1641 und 1689 niedergebrannt. Am Ort (Schloßgarten) befand sich der seit 1320 bezeugte befestigte Adelshof der von Windeck, das sogenannte Windecksche Schloß, 1689 mit dem Ort zerstört. Mit der Ullenburg (vgl. Ulm) kam 1070 größerer Grundbesitz in Renchen an das Hochstift Straßburg. Vom Ortsadel erwarb Kloster Reichenbach 1115 zwei Huben, Kloster Allerheiligen gehörten 1252 zwei Höfe. Auch die Herrschaftsrechte in Renchen waren wohl mit der Ullenburg verbunden und wie diese von den Bischöfen von Straßburg an die Zähringer verliehen. Nach deren Aussterben 1218 zurückgefallen, verpfändete sie Straßburg zunächst an die Markgrafen von Baden, löste sie 1228 aus und verlieh sie an die Grafen von Leiningen, erwarb Renchen aber schon 1239 zurück. Renchen, das Sitz eines straßburgischen Vogtes wurde, begann sich zu einer Stadt zu entwickeln. 1263 schloß die »civitas« Renchen einen Vertrag mit der Stadt Straßburg. Vor 1304 Bau einer Stadtmauer. 1322 Zwölferrat. König Friedrich der Schöne verlieh 1326 Renchen das Offenburger Stadtrecht. Aber in den Auseinandersetzungen der Habsburger mit Ludwig dem Bayern wurde Renchen 1331 niedergebrannt und verlor damit seinen Stadtcharakter. Es blieb Sitz eines straßburgischen Gerichtes, zu dem auch Wagshurst (Achern) und Hönau (Verwaltungsraum Rheinau) gehörten. Wie Oberkirch war es mehrfach verpfändet. Das 1716 an Kloster Schwarzach verkaufte ehemalige windecksche (seit 1600 fleckensteinische) freiadelige Gut war der Ritterschaft Ortenau inkorporiert. 1525 wurden durch den Renchener Vertrag zwischen den aufständischen Bauern und den Herrschaften der Ortenau die Bauernunruhen in der Ortenau beendet. Im 30jährigen Krieg wie 1689 Zerstörungen des Ortes. 1803 mit der straßburgischen Herrschaft Oberkirch an Baden. Bezirksamt Oberkirch, 1936 Bezirksamt, 1939 Landkreis Kehl, 1973 Ortenaukreis, 1975 Verwaltungsr Oberkirch. Renchen war Glied sowohl des Gemeinwaldes bei Freiste« (= Maiwald) wie der Waldgenossenschaft im Ulmhart (vgl. Ulm). Bei ihrer Auflösung 1817 bekam es Anteile an beiden Wäldern als Exklaven. 1836 erhielt Renchen wieder Stadtrecht. 1975 wurden Erlach und Ulm mit Renchen vereinigt.
Ersterwähnung als Stadt: 1326

Name: bischöfliches Castrum
Datum der Ersterwähnung: 1230

Ersterwähnung: 1318
Kirche und Schule: Die Kirche war zunächst Filiale der Pfarrei Ulm. Wie bei dieser beanspruchten sowohl das Domkapitel wie das Stift Säckingen Patronatsrechte. So erklärt sich, daß 1317 Renchen der bischöflichen Tafel inkorporiert wurde, 1322 jedoch Ulm samt der Kapelle Renchen dem Stift Säckingen. 1486 verkaufte Säckingen das Patronatsrecht an den Bischof. Die 1318 dem Heiligen Kreuz geweihte Kirche (mit Nebenpatron St. Nikolaus 1325 und 1666) wurde wohl zur Zeit der Stadterhebung Pfarrei (1317), durch den Stadtbrand wiederum Filiale und erst 1459 endgültig Pfarrei. Im Sprengel lag damals auch Wagshurst (Achern). Am Platz der 1798 abgebrochenen Kirche 1816/17 die katholische Pfarrkirche Heiligkreuz nach Plänen von Weinbrenner erbaut. Die 1928 gegründete evangelische Pfarrei betreut eine große Diaspora. Evangelische Kirche von 1873.
Patrozinium: Heiliges Kreuz
Ersterwähnung: 1318

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