Ulm - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1070 [1070 (Druck 18. Jahrhundert)]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Haufendorf in Muldenlage in den Lößvorhügeln. Die ehemalige Funktion als kirchlicher Mittelpunkt drückt sich noch in den von allen Nachbarorten radial auf das Dorf zuführenden Straßen aus. Zu Ulm gehören einige Weiler und Höfe an der Grenze zwischen Lößhügeln und Grundgebirgsschwarzwald, zum Teil unterhalb von Weinbergen liegend.
Historische Namensformen:
  • Ulmena 1070 [1070 (Druck 18. Jahrhundert)]
  • Ulmen 1270
Geschichte: 1070 (Druck 18. Jahrhundert) Ulmena, 1270 Ulmen, wohl = sumpfige Stelle. Frühmittelalterliche Siedlung auf der alten Großgemarkung von Renchen. 1070 schenkte Siegfried, ein fränkischer Hochadliger, der Straßburger Kirche sein (bestes) Gut Ulm mit der Burg gleichen Namens, der späteren Ullenburg über Tiergarten (Oberkirch). Damit verbunden war eine ausgedehnte Grundherrschaft, die vom Maiwald östlich Freistett bis zum Ulmhart östlich Ulm und bis an die Rench reichte. An der Waldgenossenschaft im Ulmhart waren die Orte der Ulmer Pfarrei beteiligt, an der des Maiwaldes außer Renchen und Ulm auch Waldulm, Memprechtshofen und Freistett. 1270 und 1398 vereinzelt Adel genannt. Der Bischof von Straßburg gab den erhaltenen Besitz, der von der Ullenburg aus verwaltet wurde, wieder zu Lehen aus, und zwar im 12. Jahrhundert an die Zähringer. Nach deren Aussterben 1218 scheint Friedrich II. ihn an das Reich gezogen zu haben. Nach vorübergehender Verpfändung an Baden und Leiningen (vgl. Renchen) behielt der Bischof 1239 mit der Ullenburg auch Ulm für das Hochstift ein. Ulm bildete später ein eigenes Gericht im Amt Oberkirch, wie dieses war es mehrfach verpfändet. 1482 Jahrmarkt verliehen. 1803 an Baden, 1810 Amt Oberkirch, 1936 Oberamt, 1939 Landkreis Offenburg. 1817 Gemarkungsvergrößerung bei Aufteilung der Gemeinwälder. Bis 1975 selbständige Gemeinde.

Kirche und Schule: Die Ulmer Kirche war Pfarrei eines sehr großen Sprengeis, der von Wagshurst (Achern) und Mosbach (Achern) im Norden bis nahe vor Oberkirch reichte, vielleicht einst auch noch Waldulm umfaßte. Von ihren Filialen wurden Renchen 1493, Erlach, Mosbach, Stadelhofen und Tiergarten im 19. Jahrhundert selbständig. Heute ist nur Haslach (Oberkirch) noch Filiale. Das Patronat war 1274 zwischen Domkapitel und Kloster Säckingen strittig, doch behauptete sich das Kloster, dem Ulm 1332 inkorporiert wurde. 1486 verkaufte Säckingen das Patronatsrecht an den Bischof. 1820 wurde die Pfarrkirche St. Mauritius (1666) im Weinbrennerstil erbaut. Evangelische zu Renchen.
Patrozinium: St. Mauritius
Ersterwähnung: 1666

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