Todtnauberg - Altgemeinde~Teilort 

Regionalauswahl:
Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1283

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Fremdenverkehrssiedlung ohne Durchgangsverkehr in der Gestalt eines Streudorfes in einem nach Süden geöffneten Hochtal am Südwesthang des Feldbergs. Neue Wohnbebauung im Bereich Ennerbach und Rütte sowie am Hang oberhalb des alten Dorfes.
Historische Namensformen:
  • ein Vogt uf dem Berge 1283
  • hus und hoff ze Totnow uff dem berg 1484
Geschichte: 1283 ein Vogt uf dem Berge, 1484 hus und hoff ze Totnow uff dem berg. Mit dem Aufkommen des Bergbaus in der Umgebung von Todtnau muß auch in Todtnauberg eine Bergarbeitersiedlung, wohl seit dem 12. Jahrhundert, entstanden sein. Einzelne Bauernhöfe wird es schon vorher »auf dem Todtnauer Berg« gegeben haben. Mit den Schenkungen der Waldecker und Eichstetter seit 1114 ist jedenfalls auch dieses Gebiet an das Kloster St. Blasien gekommen. Für das ganze Todtnauer Bergbaurevier war der Vogt auf dem Berg zuständig. Er hatte die Gerichtsbarkeit über die Bergleute, nur der Blutbann kam der Landesherrschaft zu, die sich aus der Schirmvogtei über St. Blasien entwickelte. Diese war seit etwa Mitte des 13. Jahrhunderts bei den Habsburgern, die sie, seitdem gegen 1400 auch das Bergregal von den Grafen von Freiburg an sie gekommen war, durch den Waldvogt zu Waldshut im Rahmen der Grafschaft Hauenstein ausübten. Grund und Boden im Bereich der Bergwerke war im Besitz der Bergwerksunternehmer, doch kaufte im Laufe des 15. Jahrhunderts St. Blasien deren Anteil Stück für Stück an sich und wurde somit wirklicher Inhaber der gesamten Grundherrschaft in Todtnauberg Mitte des 16. Jahrhunderts war die Bedeutung des Bergbaus dahin, 1600 erscheint letztmalig der Name eines Bergrichters. Dieser hatte bisher auch einen Ortsvogt eingesetzt; 1550 erscheint erstmals dieser Vogt und die Gemeinde »auf dem Todtnauer Berg«. Die Bergleute zogen größtenteils ab, so daß gegen Mitte des 16. Jahrhunderts nur zehn Bauernfamilien in Todtnauberg lebten. Von diesen Höfen standen sieben in Todtnauberg-Dorf, dem alten Bergbaugebiet, zwei in Ennerbach und einer in der Rütte, einer Siedlung, die sich bald vergrößerte. Die Höfe in Ennerbach und Rütte gehörten zur Talvogtei Todtnau, während es der sanktblasianischen Grundherrschaft gelang, in Todtnauberg-Dorf hoheidiche Rechte, wie Steuer- und Militärwesen, an sich zu bringen. Nach 1700 waren beide Teile selbständige Gemeinden; nur Rütte gehörte zur Talvogtei Todtnau, mit eigenem Ortsvorstand (1771). Eine gemeinsame politische Gemeinde Todtnauberg im badischen Amtsbezirk Schönau (seit 1809) wurde 1816 gebildet. Zusammenlegung der Gemarkungen 1914. Beim Amt Schönau blieb Todtnauberg bis 1924, 1924-1936 (1938) Bezirksamt Schopfheim, bis 1945 Landkreis Neustadt, seitdem Landkreis Lörrach.

Ersterwähnung: 1484
Kirche und Schule: Eine gewiß viel ältere St. Jakobskapelle erscheint 1484, wahrscheinlich durch einen Kaplan von Todtnau versehen. Abbruch derselben und Neubau einer Kirche und eines Pfarrhauses samt Errichtung einer Lokalkaplanei in Todtnauberg-Dorf 1794; Pfarrei 1811. Eine neue St. Jakobskirche mit einer Jakobsstatue von 1606 aus der alten Kirche wurde 1970 geweiht. Bau einer Muttergotteskapelle über dem Ort 1949. Die Evangelischen sind nach Todtnau eingepfarrt.
Patrozinium: St. Jakob
Ersterwähnung: 1484

Suche
Average (0 Votes)