Zell im Wiesental - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1275

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Zell im Wiesental: Stadt im hochwasserfreien Bereich des Wiesentals zwischen dem Fluss und den Hangausläufern des Zeller Blauen-Massivs. Der alte Ortskern mit rippenförmigem Straßennetz ist dicht bebaut und hat den Schwerpunkt auf der linken Talseite des Himmelsbachs. Neubaugebiete liegen im Nordwesten des Stadtkerns und am südlichen Ortsausgang im Wiesental, dort durchsetzt mit Industrie- und Gewerbeanlagen, die sich auch unmittelbar südlich des Stadtkerns an der Wiese finden.
Historische Namensformen:
  • Celle
Geschichte: 1275 in Celle. Wann und durch wen das Gebiet der späteren Herrschaft Zell an das Stift Säckingen kam, ist nicht überliefert. Jedenfalls wurde von Säckingen aus, vielleicht im späten 9. oder 10. Jahrhundert, eine Zelle gegründet, die 1275 als Sitz eines Pfarrers erscheint. Damals muss auch der Dinghof zu Zell längst bestanden haben sowie das stiftsäckingische Meieramt, das ein Lehen in Händen der Herren von Altenstein und nach einer Teilung Mitte des 13. Jahrhunderts auch der Geiger von Wieladingen war. Bann und Dorf Zell erscheinen erstmals 1321. Um 1350 heiratete Rudolf von Schönau (aus dem unteren Elsass) die Erbin des letzten Herren von Altenstein genannt Hürus und übernahm damit das Meieramt. Den Anteil der Herren von Wieladingen (sog. kleines Meieramt) kaufte das Damenstift Säckingen 1373 an sich zurück. Nachdem auch die Herren von Schönau 1393 ihres Amtes enthoben worden waren, kam es durch Verpfändung in die Hände wechselnder Besitzer, bis den Herren von Schönau 1511 die Rücklösung des gesamten Amtes samt Dorf und Dinghof Zell gelang. Im 16. Jahrhundert wurden die bisher zum Dinghof gehörigen Ortschaften zu einer Vogtei mit Vogt und einem Rat zusammengefasst. Seit 1628 nannt eine Linie des Hauses sich von Schönau-Zell, die bis zu ihrem Aussterben1847 die Grundherrschaft der Vogtei Zell unter österreichischer, seit 1806 unter badischer Landesherrschaft innehatte. Die Grundherrschaft setzte für das Hoch- und Niedergericht einen Amtmann ein, der ständigen Wohnsitz in Freiburg hatte. In badischer Zeit kam die Vogtei Zell zunächst zum Obervogteiamt, 1813 Bezirksamt Schönau. 1810 Erhebung zur Stadtgemeinde, 1811 Auflösung des Vogteiverbandes und Verselbständigung der bisher zugehörigen Gemeinden. Die Waldungen, die im Obereigentum der Herren von Schönau standen, wurden nach Geldablösung 1836 Eigentum der Gemeinden und 1842 unter dieselben aufgeteilt. 1924 kam der Ort samt den Gemeinden der früheren Vogtei zum Bezirksamt Schopfheim, 1936/39 zum Landkreis Lörrach. Das 1935 entzogene Stadtrecht wurde 1950 wieder verliehen.
Ersterwähnung als Stadt: 1810
Wirtschaft und Bevölkerung: Zell war im Mittelalter ein Marktort. Im 15. Jahrhundert zwei Jahrmärkte, dazu später ein Wochenmarkt. Industrialisierung seit Mitte des 18. Jahrhunderts (Hammerschmiede und Textilherstellung).

Ersterwähnung: 1275
Kirche und Schule: 1275 ein Pfarrer genannt, die Pfarrkirche St. Fridolin 1324. Bis zur Säkularisation Patronat des Damenstifts Säckingen. Die Untergeschosse des Kirchturms 1515 datiert, im übrigen Neubauten 1629, 1700, 1740 und 1820/23 nach dem Stadtbrand von 1818, der den größten Teil der Siedlung samt Kirche und Rathaus vernichtete. Nach dem neuerlichen Brand 1956 bis 1958 renoviert. Der Pfarrsprengel umfasste die gesamte Herrschaft Schönau-Zell, bis der sog. Hinterhag 1776/79 in Häg eine eigene Pfarrei erhielt. Marienkapelle auf dem Kalvarienberg 1889 erbaut. Der Sprengel der heutigen katholischen Pfarrei umschließt außer Zell noch die Stadtteile Adelsberg und Gresgen. Die Evangelischen waren zuerst Diasporagemeinde von Hausen im Wiesental; 1886 wurde in Zell eine Selbstständige Pastorationsstelle eingerichtet, 1892 Pfarrei. Der Sprengel umfasst außer Zell die Stadtteile Adelsberg, Atzenbach, Mambach, Pfaffenberg und Riedichen sowie die Gemeinde Häg-Ehrsberg. Die Pfarrkirche wurde 1887/88 erbaut. 1874 altkatholische Pfarrei, 1891/92 Pfarrkirche.
Patrozinium: St. Fridolin
Ersterwähnung: 1324

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