Markdorf - Altgemeinde~Teilort 

Regionalauswahl:
Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0817

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Altstadt auf einem Ausläufer des Gehrenbergs; im Süden begrenzt von der Вundesstraße 33. Annähernd ovaler Grundriss, Längsstraße zwischen Ober- und Untertor. Außerhalb der Stadtmauern: Auen, Dorf, Schwaderloch und Heidengasse. Nach Brand 1842 Grundriss der Oberstadt stark verändert, dabei entstand der auffallend große Marktplatz. Vor dem 1. Weltkrieg nur geringe Siedlungserweiterung; Häuser in der Jahnstraße und Bahnhofstraße (1901). Vor dem 2. Weltkrieg Wohngebiet am Hang nördlich des Krankenhauses. Seit den 1950er und 1960er Jahren große Neubaugebiete, vor allem im Nordwesten (Irlingerberg, abgeschlossen durch Punkthochhaus 1970), Norden (Lichten­berg), Nordosten (Neusatz) sowie auf der Talsohle im Südwesten beiderseits der Bahnlinie, mit Punkthochhaus an der Straße nach Ittendorf (Bundesstraße 33) 1970 und 3 Punkthochhäusern an der Straße nach Bermatingen 1971. Im Оsten Wohnsiedlung im Winkel zwischen Вundesstraße 33 und Zeppelinstraße 1952. Industriegebiet an der Straße nach Friedrichshafen ab 1976 im Entstehen.
Historische Namensformen:
  • Maracdorf
  • castellum March­torf
Geschichte: 817 Maracdorf, zu 1079 (Chronik um 1150) castellum Marchtorf. Merowingerzeitliche Tochtersiedlung von Bermatingen. 1138 bis 1356 Edelfreie von Markdorf, wappengleich mit von Raderach. Eigene Ministerialität, darunter ebenfalls nach Markdorf genannte (nach 1200). Die alte Burg lag nördlich des Vorgängerdorfes, etwa 1 Kilometer nordwestlich der Stadt, 1373 nach Brand noch einmal aufgebaut. Die Stadt ist eine Gründung der Markdorfer östlich des alten Dorfes, neben dem Straßenkreuz Meersburg-Ravensburg/ Buchhorn-Pfullendorf. Markdorf 1278 civitas, 1328 stat genannt, 1362 die Vorstädte Dorf und Aue erwähnt. 1399 gehörten »Stadt und Gerichte« zusammen, letztere waren die umliegenden, zu Markdorf gehörenden Weiler. Die Stadt entstand auf ursprünglich Konstan­zer Besitz, den die Markdorfer entfremdet hatten. Als mit ihrem Aussterben das Lehen 1356 heimfiel, ließ sich der Bischof von Karl IV. mit den Regalien für Markdorf belehnen. Konrad von Homberg setzte jedoch seine Erbansprüche in einer Fehde mit dem Bischof durch und erhielt von ihm 1355 Stadt und beide Burgen als Pfand. Karl IV. verlieh der Stadt 1356 die hohe Gerichtsbarkeit. 1414 konnte der Bischof mit Hilfe auch der Stadt die Pfandschaft einlösen und verlieh ihr ein Stadtrecht. Seither Konstanzer Vogtei, seit dem 16. Jahrhundert Obervogteiamt. Markdorf wurde fürstbischöfliche Landstadt. Von Bedeutung waren die Jahr- und Wochenmärkte, insbesondere der Viehmarkt. 1803 an Baden, 1809 Bezirksamt Meersburg, 1857 Bezirksamt (1939 Landkreis) Überlingen. Von der Stadtbefestigung sind das Unter- und das Obertor erhalten, ersteres mit noch romanischem Sockel, Treppengiebel und spätgotischem Vorbau von 1534, außerdem der gotische Hexenturm. Das sogenannte Bischofsschloss an der Südwestecke der mittelalterlichen Stadtanlage besitzt noch einen Staufischen Bergfried, also wohl älter als die Stadt. Es wurde um 1500 durch Bischof Hugo von Landenberg umgestaltet; Inneres um 1730 barockisiert. Der »Neue Bau« von 1740 ist heute Apotheke. Das Rathaus des 16. Jahrhunderts ist 1967 abgebrannt. Mehrere Klosterhöfe des 16./17. Jahrhunderts, darunter der Hof des Chorherrenstifts Waldsee von 1509, umgebaut 1616 (heute Altersheim). 1294 wird ein rector puerorum genannt. Im 15./16. Jahrhundert Lateinschule. Voll ausgebautes Gymnasium seit 1975.
Ersterwähnung als Stadt: 1278

Name: Burgen; Bischofsschloss
Datum der Ersterwähnung: 1373

Ersterwähnung: 1200
Kirche und Schule: Die seit 1200 bezeugte Kirche war wohl Eigenkirche der Herren von Markdorf. Ursprünglich zum Sprengel Bermatingen wie die Vorstädte Dorf und Aue, die 1443 von Bermatingen getrennt und der Kirche von Markdorf unter­stellt wurden. 1389 Gründung eines Kollegiatstiftes durch die Homberger, dem die Pfarrkirche Sankt Nikolaus (1360) inkorporiert wurde. Dreischiffiger Bau des 14./15. Jahrhunderts mit erhöhtem Chor (5/8-Schluss) und Flachdecken. Der Kirchturm brannte 1842 ab und wurde neugotisch ergänzt, 1967 etwas höher rekonstruiert. In der reichstuckierten Schutzmantelkapelle (1660/1700) eine wertvolle Madonna (1474) aus der ehemaligen Bildbachkapelle. 1360 Hospitalkapelle Sankt Mauritius vor den Mauern, 1464 dem Heiligen Geist geweint, heute Friedhofskapelle (Bau von 1689). 1360 Marienkapelle am Bildbach mit Schutzmantelbruderschaft seit 1450. Im Anschluss an diese wurde 1655 ein Kapuzinerkloster gegründet; 1820 aufgehoben und abgebrochen. 1689 Übersiedlung des Franziskanerinnenklosters von Bergheim nach Markdorf. Bau des Klosters nördlich der Stadt; 1815 aufgehoben und in ein Spital umgewandelt, heute — mit Erweite­rungsbauten — städtisches Krankenhaus. Spitalkirche Sankt Peter und Paul 1683 folgende errichtet. Evangelische Kirche 1897, eigene Pfarrei 1948.
Patrozinium: Sankt Nikolaus
Ersterwähnung: 1360

Suche
Average (0 Votes)