Plan eines Rhein-Jagdschiffs (Generallandesarchiv Karlsruhe)

Langnau - Altgemeinde~Teilort

Regionalauswahl:	Baden-Württemberg Tübingen [Regierungsbezirk] Bodensee-Oberschwaben [Region] Bodenseekreis [Landkreis] Tettnang
Typauswahl:	Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ:	Teilort
Ersterwähnung:	1122

Ortsgeschichte

Ortslage und Siedlung (bis 1970):	Die ehemalige Gemeinde bestand aus zahlreichen Weilern im Moränenhügelland und Argental südöstlich der Stadt Tettnang. Im Tal liegen nahe beieinander die beiden namengebenden Orte Ober- und Unterlangnau.
Historische Namensformen:	Langenowa inferior und superior
Geschichte:	1122 Langenowa inferior und superior. Wohl Gründung der Karolingerzeit. Der schwäbische Edelfreie Arnold von Hiltensweiler stiftete 1122 eine Zelle in Hiltensweiler, begabte sie mit seinen Eigengütern in Hiltensweiler, Ober- und Unterlangnau und Umgebung und unterstellte sie dem Kloster Allerheiligen. Wohl um 1200 wurde die Zelle nach Oberlangnau verlegt. Sie erscheint 1242 als Propstei des Klosters Allerheiligen, wurde aber mit größerer Selbständigkeit auch Kloster genannt. Die Vogtei, 1122 bei Heinrich dem Schwarzen, gelangte über Welf VI. an die Staufer, von diesen an die Reichsministerialen von Summerau. Um 1270 erwarb sie der Bischof von Konstanz mit der Burg Summerau. Wohl schon vor 1309 (sicher 1354) kamen die Grafen von Montfort in ihren Besitz. Missstände in der Klosterverwaltung führten 1389 zur Auflösung des Benediktinerpriorats, wobei Kloster Allerheiligen auf den inzwischen beträchtlich vermehrten Besitz in Langnau verzichtete. Die Grafen von Montfort als Vögte übergaben 1405 die Klostergüter dem Paulinerorden, der in Argenhardt bereits eine Niederlassung unterhielt. Das neuentstandene Priorat erlitt im Bauernkrieg schwere Schäden, im 30jährigen Krieg wurden 1647 Kloster und Kirche von den Schweden verbrannt. Vom Neubau sind, stark verbaut, noch der Ost- und Westflügel erhalten. Nach dem Übergang der Grafschaft Montfort 1780 an Österreich Aufhebung des Paulinerordens durch Joseph II. 1786/ 87. Die Klosterkirche Unsere Liebe Frau, die Grablege der Grafen von Montfort war, wurde 1793 abgebrochen; einzelne Mauerteile erhalten. 1806 kam Langnau an Bayern, 1810 an Württemberg, Oberamt (1938 Landkreis) Tettnang. Die damals gebildete Gemeinde Langnau entsprach in ihrer Zusammensetzung dem alten Niedergerichtsbezirk Langnau. 1937 wurden mit ihr die Gemeinde Laimnau und die westlichen Wohnplätze der aufgehobenen Gemeinde Flunau vereinigt. Sitz der Gemeindeverwaltung war Oberlangnau.